Elektrische Feldkonstante

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Vorlage:Infobox Physikalische Konstante Die elektrische Feldkonstante ε0, auch Permittivität des Vakuums oder Influenzkonstante, ist eine physikalische Konstante, die eine Rolle bei der Beschreibung von elektrischen Feldern spielt. Sie gibt das Verhältnis der elektrischen Flussdichte zur elektrischen Feldstärke im Vakuum an. Der Kehrwert der elektrischen Feldkonstanten tritt als Proportionalitätsfaktor im Coulomb-Gesetz auf.

Namensgebung

Die deutschsprachigen Version der SI-Broschüre, des Referenzdokuments des Internationalen Einheitensystems, verwendet in ihrer Ausgabe von 2007[1] die Begriffe elektrische Feldkonstante und Permittivität des Vakuums synonym. Die Internationale Elektrotechnische Kommission hingegen lehnt Permittivität des Vakuums sowie auch Influenzkonstante ausdrücklich ab.[2][3]

Bedeutung

Die elektrische Feldkonstante verknüpft elektrische und mechanische Größen, die über das Coulombsche Gesetz

FC=14πε0q1q2r2

in Beziehung stehen.[2]

Diese Formel gilt im Vakuum; in Anwesenheit polarisierbarer Medien gelten andere, für das Medium spezifische Werte ε. Man bezeichnet ε als die Permittivität. Sie gibt an, wie stark das elektrische Feld E ist, das sich an einer bestimmten Stelle des Raumes in Abhängigkeit von einem gegebenen Erregerfeld D ausbildet: εE=D. Im Vakuum gilt: ε0E=D. Daher bezeichnet man ε0 auch als Permittivität des Vakuums.

Im elektrostatischen und im gaußschen Einheitensystem sind die elektromagnetischen Größen über die Formulierung des Coulomb-Gesetzes als

FC=q1q2r2

definiert. Hier wird die elektrische Feldkonstante nicht benötigt.

Einheiten und Naturkonstanten

Die Einheit von ε0 kann auf verschiedene Weisen durch die abgeleiteten SI-Einheiten Volt (V), Coulomb (C) und Farad (F) ausgedrückt werden:

[ε0]=AsVm=CVm=Fm=A2s4kgm3=C2Nm2

Aus den Maxwell-Gleichungen ergibt sich im Internationalen Einheitensystem (SI) ein einfacher Zusammenhang zwischen der elektrischen Feldkonstante, der magnetischen Feldkonstanten μ0 und der Lichtgeschwindigkeit c:

ε0μ0c2=1 und damit
ε0=1μ0c2

ε0 lässt sich aus der mit Messunsicherheit behafteten Feinstrukturkonstante α und den exakt festgelegten Naturkonstanten Lichtgeschwindigkeit (c), Elementarladung (e) und Planck-Konstante (h) bestimmen:

ε0=e22hcα

Geschichte

Nachdem 1948 erst die magnetische Feldkonstante μ0 und 1983 auch die Lichtgeschwindigkeit c durch die Definition der Maßeinheiten Ampere bzw. Meter auf einen exakten Wert festgelegt wurden, war damit bis zum Jahr 2019 auch der Wert der elektrischen Feldkonstante exakt festgelegt. Er betrug:

ε0=1μ0 c2=14π107NA2(299792458ms)2=8,854 187 8121012AsVm.

Durch die auf der 26. Generalkonferenz für Maß und Gewicht beschlossene Revision des Internationalen Einheitensystems erfolgt die Definition des Ampere seit dem 20. Mai 2019 auf Basis der Elementarladung und der Definition der Sekunde. Die magnetische Feldkonstante und damit auch die elektrische Feldkonstante sind seitdem mit Messunsicherheit behaftete Messgrößen.[4]

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Literatur Gleiches gilt für die französische und englische Originalfassung der 8. Auflage (constante électrique, permittivité du vide bzw. electric constant, permittivity of vacuum). Eine offizielle Übersetzung der 9. Auflage von 2019 liegt noch nicht vor. Dort heißt es in der englischen Version: vacuum electric permittivity or electric constant.
  2. 2,0 2,1 International Electrotechnical Commission (IEC): International Electrotechnical Vocabulary (IEV). ref. 121-11-03, electric constant (abgerufen am 18. Juli 2022).
  3. Deutsche Ausgabe des IEV – Eintrag 121-11-03, (abgerufen am 26. Februar 2024).
  4. Vorlage:Internetquelle } doi:10.59161/CGPM2018RES1E (engl.), doi:10.59161/CGPM2018RES1F (frz.)