Elektrostatisches Einheitensystem
Das elektrostatische Einheitensystem (kurz ESU für electrostatic units, deutsch esE für elektrostatische Einheiten) ist ein physikalisches Einheitensystem, das auf dem CGS-System der Mechanik aufbaut und dieses um elektromagnetische Einheiten ergänzt. Das Gaußsche Einheitensystem ist eine Mischung aus dem esE und dem elektromagnetischen Einheitensystem (emE); in seiner Reinform wird das esE nicht mehr verwendet.
Definition
Das elektrostatische Einheitensystem basiert auf der weitestgehenden Vereinfachung des Coulomb-Gesetzes der Elektrostatik, welche die Kraft zwischen zwei elektrischen Ladungen und in Abhängigkeit von ihrem Abstand bestimmt:
Die Coulomb-Konstante ist im elektrostatischen Einheitensystem gleich der Zahl Eins.
Die Maßeinheit für die Kraft ist in allen Varianten des CGS-Systems das Dyn: 1 dyn = 1 g · cm/s2, Abstände werden in cm gemessen. Die elektrostatische Ladungseineheit Statcoulomb (statC), auch Franklin (Fr) genannt, ist also so definiert, dass zwei Ladungen von 1 statC im Abstand von 1 cm eine Kraft von 1 dyn erfahren.
Somit gilt
Die so definierte Einheit Statcoulomb wird auch im Gaußschen Einheitensystem verwendet.
Die Konstante hat im elektromagnetischen CGS-System (emE) den Wert und im SI-System den Wert . Dabei ist die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum und die elektrische Feldkonstante. Die Einheiten haben also je nach System unterschiedliche Dimensionen.
[esu] als Platzhalter
In Rechnungen im cgs-System wird die Abkürzung [esu] als Platzhalter für eine konkrete Einheit verwendet. Dabei wird esu oft in eckige Klammern gesetzt, um nicht mit einer konkreten Einheit verwechselt zu werden.
Zum Beispiel gilt
- für die elektrische Ladung:
- für die elektrische Stromstärke:
- für die elektrische Kapazität:
Siehe auch die folgende Tabelle.