Einheits-Tangentialbündel

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In der Mathematik bezeichnet das Einheits-Tangentialbündel den Raum aller Tangentialvektoren der Länge 1 zu einer gegebenen Mannigfaltigkeit, zum Beispiel zu einer Fläche im 3. Der Begriff spielt eine wichtige Rolle in der Differentialgeometrie und der Theorie der dynamischen Systeme.

Definition

Es sei (M,g) eine Riemannsche Mannigfaltigkeit und TM ihr Tangentialbündel. Das Einheits-Tangentialbündel ist

T1M:=xM{vTx(M)|g(v,v)=1}.

In der englischsprachigen Literatur wird das Einheits-Tangentialbündel häufig auch mit UTM bezeichnet.

Topologische Eigenschaften

Das Einheits-Tangentialbündel T1M ist ein Sphärenbündel über M also insbesondere auch ein Faserbündel. Die Fasern sind (n1)-dimensionale Sphären für n=dim(M).

T1M ist eine (2n1)-dimensionale Mannigfaltigkeit. Sie ist genau dann kompakt, wenn M kompakt ist.

Beispiele

  • T1S2 ist diffeomorph zu P3=SO(3).
  • T1T2 ist diffeomorph zum 3-Torus.

Liouville-Maß

Auf T1M ist eine kanonische 1-Form θ definiert durch

θu(v)=g(u,π*v)  uT1M,vTu(T1M),

wobei π:T1MM die Projektion bezeichnet.

Die (2n1)-Form θ(dθ)n1 ist eine Volumenform und definiert ein Maß auf T1M, das Liouville-Maß.

T1M und das Liouville-Maß sind invariant unter dem geodätischen Fluss.

Literatur

  • Jeffrey M. Lee: Manifolds and Differential Geometry. Graduate Studies in Mathematics Vol. 107, American Mathematical Society, Providence (2009). ISBN 978-0-8218-4815-9
  • Jürgen Jost: Riemannian Geometry and Geometric Analysis, (2002) Springer-Verlag, Berlin. ISBN 3-540-42627-2
  • Ralph Abraham und Jerrold E. Marsden: Foundations of Mechanics, (1978) Benjamin-Cummings, London. ISBN 0-8053-0102-X