Diphenylzinndichlorid

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Diphenylzinndichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der zinnorganischen Verbindungen.

Geschichte

Über die erste Darstellung von Diphenylzinndichlorid wurde bereits 1878 von B. Aronheim berichtet. Dazu wurde Zinntetrachlorid mit Diphenylquecksilber über 12 Stunden in der Siedehitze in Ligroin umgesetzt:[1]

2 Hg(C6H5)2 + SnCl4  Cl2Sn(C6H5)2 + 2 HgCl(C6H5)

Gewinnung und Darstellung

Diphenylzinndichlorid kann technisch durch schrittweise Abspaltung von Phenylgruppen aus Tetraphenylzinn mit Chlor hergestellt werden:[2]

Sn(C6H5)4+ Cl2  ClSn(C6H5)3 + C6H5Cl
ClSn(C6H5)3+ Cl2  Cl2Sn(C6H5)2 + C6H5Cl

Auch durch Komproportionierung von Tetraphenylzinn mit Zinntetrachlorid (Kocheshkov-Umlagerung) lässt sich Diphenylzinndichlorid herstellen:[2][3]

Sn(C6H5)4 + SnCl4  2 Cl2Sn(C6H5)2

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Diphenylzinndichlorid löst sich leicht in Ether, Alkohol und Ligroin, im Wasser dagegen nur wenig unter teilweiser Zersetzung.[1] Im 13C-Kernresonansspektrum (NMR) zeigt Diphenylzinndichlorid folgende Signale:[4]

Sn–C1 –C2 –C3 –C4
ppm 137,1 135,2 129,8 131,7
J(13C–119Sn) 785 64,7 86,3 17,5

Im 119Sn–NMR liefert es ein Signal bei −26,4 ppm. Im Kristall liegt der Zinn-Kohlenstoff-Abstand bei 2,112(5) und der Zinn-Chlor-Abstand bei 2,345(2) Å.[4] Es hat in Benzol ein Dipolmoment von 4,21 Debye.[5]

Chemische Eigenschaften

An feuchter Luft oder in Wasser hydrolysiert Diphenylzinndichlorid zu Diphenylzinnhydroxychlorid, aus welchem sich in Gegenwart von Salzsäure wieder Diphenylzinndichlorid zurückbildet:

Cl2Sn(C6H5)2 + H2O  ClSn(OH)(C6H5)2 + HCl

Während in Gegenwart von Ammoniak oder Natronlauge Diphenylzinnoxid entsteht, werden durch Einwirkung von konzentrierten Säuren, wie Salzsäure Benzol oder entsprechende Substitutionsprodukte abgespalten:[1]

Cl2Sn(C6H5)2 + 2 HCl  SnCl4 + 2C6H6

Verwendung

Durch Umsetzung von Diphenylzinndichlorid mit Diethylaluminiumhydrid in Diethylether kann Diphenylzinndihydrid gewonnen werden:[6]

Sicherheitshinweise

Diphenylzinndichlorid hat einen Flammpunkt von 113 °C.[7]

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Einzelnachweise

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