Deformationsinvarianten

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Die Deformationsinvarianten I1,I2,I3 bezeichnen in der Kontinuumsmechanik die drei Hauptinvarianten des rechten oder linken Cauchy-Green Deformationstensors. Sie stellen die Koeffizienten des charakteristischen Polynoms bei Hauptachsentransformation des Strecktensors dar. Gleichzeitig lassen sie sich nach dem Satz von Vieta auch durch die Hauptstreckungen λ1,λ2,λ3 ausdrücken:

I1=Spur(𝐛)=λ12+λ22+λ32I2=Spur(𝐛1)det(𝐛)=λ12λ22+λ12λ32+λ22λ32I3=det(𝐛)=λ12λ22λ32

mit

  • 𝐛 der Deformationstensor
  • Spur(𝐛) der Spur des Deformationstensors,
  • det(𝐛) der Determinante des Deformationstensors,
  • 𝐛1 der Inversen des Deformationstensors und
  • λ1,2,32=η1,2,3 der Eigenwerte des Deformationstensors.

Obige Zusammenhänge gelten für den linken Cauchy-Green Tensor 𝐛:=𝐅𝐅 und den rechten Cauchy-Green Tensor 𝐂:=𝐅𝐅, denn beide Tensoren haben wegen

𝐛v=ηv𝐅𝐛v=𝐅𝐅𝐅v=𝐂(𝐅v)=η(𝐅v)
Veranschaulichung der Polarzerlegung

dieselben Eigenwerte und damit auch dieselben Invarianten, was sie einander mathematisch ähnlich macht. Der Tensor F ist der Deformationsgradient. Gleiches gilt für die symmetrischen, positiv definiten, rechten und linken Deformationstensoren U bzw. v, die sich gemäß

𝐅=𝐑𝐔=𝐯𝐑.

aus der Polarzerlegung des Deformationsgradienten ergeben, siehe Bild. Darin ist R ein eigentlich orthogonaler Tensor mit den Eigenschaften RT · R = 1 und det(R) = +1 (1 ist der Einheitstensor.) Der rechte und linke Deformationstensor haben wegen

𝐯v=λv𝐛v=𝐅𝐅v=𝐯𝐑𝐑𝐯v=λ𝐯v=λ2v

die Hauptstreckungen λ1,2,3 als Eigenwerte, denn sie sind ebenfalls einander ähnlich:

𝐑𝐯v=𝐑𝐯𝐑𝐑v=𝐑𝐑𝐔𝐑v=𝐔(𝐑v)=λ(𝐑v).

Weil der Deformationsgradient immer und überall invertierbar ist, sind dies die Strecktensoren auch.

Die dritte Invariante stellt gleichzeitig das Quadrat des Volumenverhältnisses J:=det(𝐅) dar:

I3(𝐛)=I3(𝐂)=J2=I32(𝐯)=I32(𝐔).

Bei Inkompressibilität im Werkstoffverhalten (J=1) bleibt also die dritte Invariante der Strecktensoren gleich der Identität.

Literatur