Airy-Funktion

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Vorlage:Dieser Artikel Die Airy-Funktion Ai(x) bezeichnet eine spezielle Funktion in der Mathematik. Die Funktion Ai(x) und die verwandte Funktion Bi(x), die ebenfalls Airy-Funktion genannt wird, sind Lösungen der linearen Differentialgleichung

 yxy=0 ,

auch bekannt als Airy-Gleichung. Sie beschreibt unter anderem die Lösung der Schrödinger-Gleichung für einen linearen Potentialtopf.

Die Airy-Funktion ist nach dem britischen Astronomen George Biddell Airy benannt, der diese Funktion in seinen Arbeiten in der Optik verwendete (Airy 1838). Die Bezeichnung Ai(x) wurde von Harold Jeffreys eingeführt.

Definition

Reelle Airy-Funktion

Für reelle Werte x ist die Airy-Funktion als Parameterintegral definiert:

Ai(x)=1π0cos(t33+xt)dt .

Eine zweite, linear unabhängige Lösung der Differentialgleichung ist die Airy-Funktion zweiter Art Bi:

Bi(x)=1π0(exp(t33+xt)+sin(t33+xt))dt .

Komplexe Airy-Funktion

Die komplexe Airy-Funktion ist

Ai(z)=12πiCexp(t33zt)dt,

mit Kontour C von z1= mit arg(z1)=π/3 nach z2= mit arg(z2)=π/3.

Eigenschaften

Asymptotisches Verhalten

Für x gegen + lassen sich Ai(x) und Bi(x) mit Hilfe der WKB-Näherung approximieren:

Ai(x)e23x3/22πx1/4Bi(x)e23x3/2πx1/4.

Für x gegen gelten die Beziehungen:

Ai(x)sin(23(x)3/2+14π)π(x)1/4Bi(x)cos(23(x)3/2+14π)π(x)1/4.

Nullstellen

Die Airy-Funktionen haben nur Nullstellen auf der negativen reellen Achse.[1] Die ungefähre Lage folgt aus dem asymptotischen Verhalten für x zu

Ai(x)=0x(32π(n14))2/3,n
Bi(x)=0x(32π(n34))2/3,n

Spezielle Werte

Die Airy-Funktionen und ihre Ableitungen haben für x=0 die folgenden Werte:

Ai(0)=193Γ(23),Ai(0)=133Γ(13),Bi(0)=136Γ(23),Bi(0)=36Γ(13).

Hierbei bezeichnet Γ() die Gammafunktion. Es folgt, dass die Wronski-Determinante von Ai(x) und Bi(x) gleich 1π ist.

Fourier-Transformierte

Direkt aus der Definition der Airy-Funktion Ai(x) (siehe oben) folgt deren Fourier-Transformierte.

(Ai)(k):=Ai(x) e2πikxdx=ei3(2πk)3.

Man beachte die hier verwendete symmetrische Variante der Fourier-Transformation.

Weitere Darstellungen

Ai(z)=132/3Γ(23)0F1(0;23;19z3)z31/3Γ(13)0F1(0;43;19z3)
Bi(z)=131/6Γ(23)0F1(0;23;19z3)+31/6zΓ(13)0F1(0;43;19z3)
Ai(x)=13x[I1/3(23x3/2)I1/3(23x3/2)]
Bi(x)=x3[I1/3(23x3/2)+I1/3(23x3/2)]
  • Eine andere unendliche Integraldarstellung für Ai lautet
Ai(z)=12πexp(i(zt+t33))dt
  • Es gibt die Reihendarstellungen[2]
Ai(z)=132/3πn=0Γ(13(n+1))n!(31/3z)nsin(2(n+1)π3)
Bi(z)=131/6πn=0Γ(13(n+1))n!(31/3z)n|sin(2(n+1)π3)|

Komplexe Argumente

Ai(x) und Bi(x) sind ganze Funktionen. Sie lassen sich also auf der gesamten komplexen Ebene analytisch fortsetzen.

[Ai(x+iy)] [Ai(x+iy)] |Ai(x+iy)| arg[Ai(x+iy)]


[Bi(x+iy)] [Bi(x+iy)] |Bi(x+iy)| arg[Bi(x+iy)]

Verallgemeinerungen

Definiere

Tn(t,α)=tn2F1(n2,1n2;1n;4αt2)

wobei 2F1 die hypergeometrische Funktion ist. Dann gibt es folgende Verallgemeinerungen des Airy-Integrals

Cin(α)=0cos(Tn(t,α))dt
Sin(α)=0sin(Tn(t,α))dt
Ein(α)=0exp(Tn(t,α))dt

Verwandte Funktionen

Airy-Zeta-Funktion

Zu der Airy-Funktion lässt sich analog zu den anderen Zeta-Funktionen die Airysche Zeta-Funktion definieren als[3]

Z(n)=r1rn,

wobei die Summe über die reellen (negativen) Nullstellen von Ai geht.

Scorersche Funktionen

Funktionsgraphen von Gi(x) und Hi(x).

Manchmal werden auch die beiden weiteren Funktionen Gi(x) und Hi(x) zu den Airy-Funktionen dazugerechnet. Die Integral-Definitionen lauten[4]

Gi(x)=1π0sin(t33+xt)dt
Hi(x)=1π0exp(t33+xt)dt

Sie lassen sich auch durch die Funktionen Ai und Bi darstellen.

Literatur

Vorlage:Commonscat

Einzelnachweise

  1. Vorlage:MathWorld
  2. C. Banderier, P. Flajolet, G. Schaeffer, M. Soria: Planar Maps and Airy Phenomena. In Automata, Languages and Programming. Proceedings of the 27th International Colloquium (ICALP 2000) held at the University of Geneva, Geneva, 9.–15. Juli 2000 (Ed. U. Montanari, J. D. P. Rolim, E. Welzl). Berlin: Springer, S. 388–402, 2000
  3. Vorlage:MathWorld
  4. Milton Abramowitz und Irene A. Stegun: Handbook of Mathematical Functions with Formulas, Graphs, and Mathematical Tables, 1954, Seite 447