Milnor-Faserung

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In der Mathematik sind Milnor-Faserungen ein häufig studiertes Beispiel der Singularitätentheorie.

Definition

Sei f:n+1 ein Polynom in n+1 Variablen, für das f(0)=0 und 0n+1 ein kritischer Punkt ist. Sei V(f)={xn+1:f(x)=0} und Sϵ={xn+1:x=ϵ} für ein kleines ϵ>0.

Als Milnor-Faserung bezeichnet man die Abbildung

ff:Sϵ(SϵV(f))S1.

Als Milnor-Fasern bezeichnet man die Fasern (Urbilder) dieser Abbildung.

Eigenschaften der Milnor-Faserung

  • Für Bϵ={xn+1:xϵ} ist BϵV(f) ein Kegel über SϵV(f). Letzteres wird als Link der Singularität bezeichnet.
  • Der Link der Singularität SϵV(f) ist (n2)-zusammenhängend.
  • Die Abbildung ff:Sϵ(SϵV(f))S1 ist eine lokal-triviale Faserung.
  • Wenn r die komplexe Dimension des Keims der kritischen Menge von fV(f) ist, dann sind die Milnor-Fasern (nr1)-zusammenhängend. Insbesondere sind im Fall isolierter Singularitäten die Milnor-Fasern (n1)-zusammenhängend.
  • Die Milnor-Fasern haben den Homotopietyp eines endlichen CW-Komplexes der reellen Dimension n. Im Fall isolierter Singularitäten haben die Milnor-Fasern den Homotopietyp eines Bouquets von μ n-Sphären. Die Zahl μ heißt die Milnor-Zahl der Singularität. Sie kann berechnet werden als
μ=dim({z1,,zn+1}/(fz1,,fzn+1)),
wobei {z1,,zn+1} die -Algebra der Keime analytischer Funktionen in 0n+1 ist.
h*:Hi(F;)Hi(F;)
stets Einheitswurzeln. Tatsächlich gibt es positive Zahlen p und q=i+1, so dass
((h*)pid)q=0.

Beispiel

Für

f(z1,z2)=z1p+z2q

ist n=1, SϵS3, SϵV(f) ein (p,q)-Torusknoten, und die Existenz der Milnor-Faserung zeigt, dass es sich bei Torusknoten um gefaserte Knoten handelt. Die Faser ist eine nicht-kompakte Fläche, welche den Homotopietyp eines Bouquets von Kreisen hat, also eines 1-dimensionalen CW-Komplexes.

Literatur

  • John Milnor: Singular points of complex hypersurfaces. Princeton 1968.