Trapez-Methode

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Das implizite Trapez-Verfahren ist ein Verfahren zur numerischen Lösung eines Anfangswertproblems

y(t)=f(t,y(t)),y(t0)=y0

Es lässt sich sowohl den Runge-Kutta-Verfahren als auch den Adams-Moulton-Verfahren zuordnen. Das Trapezverfahren ist A-stabil mit der Besonderheit, dass für die Schwingungsgleichung y=iαy kein Amplitudenfehler auftritt[1]. Das Verfahren lässt sich aus der Trapezregel herleiten:

yn+1=yn+h2(fn+1+fn)

mit

fn :=f(tn,yn).

Herleitung

Für die Herleitung von Einschrittverfahren wird das Anfangswertproblem meist in der zu ihr äquivalenten Integralgleichung umgeformt[2]

y˙=f(t,y),y(t0)=y0y(t)=y0+t0tf(s,y(s))ds.

Nun besteht die Idee bei der impliziten Trapez-Methode eine simple Quadraturformel für das Integral zu benutzen: die Trapezregel. Man approximiert in jedem k-ten Schritt den Integranden wie folgt

tktk+1f(s,y(s))dsh2(f(tk,yk)+f(tk+1,yk+1)).

Zusammen ergibt dies die Trapez-Methode[3]

y(tk+1)=y(tk)+tktk+1f(s,y(s))dsyk+h2(f(tk,yk)+f(tk+1,yk+1))=:yk+1.

Lösungsmethode

Zur Lösung dieses, in der Regel nichtlinearen, Gleichungssystems können verschiedene numerische Verfahren genutzt werden. Für das quadratisch konvergente Newton-Verfahren ergibt sich konkret:

yn+1(k+1)=yn+1(k)(Ih2fn+1(k)yn+1(k))1(yn+1(k)ynh2(fn+1(k)+fn)).

Man erhält also ein lineares Gleichungssystem

(Ih2J(k))yn+1(k+1)=h2J(k)yn+1(k)+yn+h2(fn+1(k)+fn),

wobei J die Jacobi-Matrix

J(k):=(fy)n+1(k),

I die Einheitsmatrix und k der Iterationsschritt ist.

Stabilität

Mit der Testgleichung y(t)=λy(t) bekommt man die Stabilitätsfunktion

R(z)=2+z2z,z=hλ.

Auf der imaginären Achse z=iη gilt |R(iη)|=1, daher ist die Trapezmethode A-stabil.

Schrittweite h

Die (variable) Schrittweite kann aus folgender Beziehung berechnet werden:

|R(hλ)ehλ1|=δ;

δ bezeichnet den zugelassenen lokalen Diskretisierungsfehler. Der Ansatz yn+1=yn+h2(fn+1+fn)=:R(hλ)yn liefert für die implizite Trapez-Methode

R(hλ)=2+hλ2hλ.

Dabei ist λ:=maxj|λj| der Betrag des betragsmäßig größten Eigenwerts der Jacobi-Matrix (Spektralradius). Die numerische Bestimmung der Eigenwerte ist sehr zeitaufwendig; für den Zweck der Schrittweitenberechnung ist es im Allgemeinen ausreichend die Gesamtnorm λ=Nmaxi,j|aij| heranzuziehen, die immer größer oder gleich der Spektralnorm ist. N ist der Rang der Jacobi-Matrix und aij deren Elemente.

Literatur

  • Hans R. Schwarz, Norbert Köckler: Numerische Mathematik. 5. Auflage, Teubner, Stuttgart 2004, ISBN 3-519-42960-8, S. 343.

Einzelnachweise