Satz von Plancherel

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Der Satz von Plancherel (nach Michel Plancherel, der ihn 1910 bewies) ist eine Aussage aus dem mathematischen Teilgebiet der Fourier-Analysis, das zur Funktionalanalysis gehört. Er besagt, dass die Fourier-Transformation auf dem Raum L2 der quadratintegrierbaren Funktionen eine Isometrie ist, also dass eine Funktion und ihre Fourier-Transformierte die gleiche L2-Norm haben.

Aussage

Es existiert eine Isometrie Ψ:L2(n)L2(n), die unitär und eindeutig bestimmt ist durch

Ψ(f)=(f)

für alle f𝒮, wobei

Bemerkungen

  1. Die Gleichheit Ψ(f)=(f) gilt nicht nur für f𝒮, sondern auch für fL1(n)L2(n), da 𝒮 sowohl in L1(n) als auch in L2(n) dicht liegt. Da Ψ auf L2(n) und die Fourier-Transformation auf L1(n) definiert ist, kann man Ψ als Fortsetzung der Fourier-Transformation auf L2(n) verstehen. Diese Fortsetzung wird ebenfalls wieder Fourier-Transformation oder seltener Fourier-Plancherel-Transformation genannt.
  2. Der Satz von Parseval ist das Analogon des Satzes von Plancherel für Fourier-Reihen. Jedoch hängen die Sätze nicht direkt zusammen, da bei der kontinuierlichen Fourier-Transformation kein Orthogonalsystem (sondern zumindest für Hilberträume sog. „Frames“) zugrunde liegt.

Siehe auch

Literatur

  • Walter Rudin: Functional Analysis. McGraw-Hill, New York 1991, S. 188–189, ISBN 0-07-054236-8