Zinkcyanid

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Zinkcyanid ist eine anorganische chemische Verbindung, die sich aus Zink und Cyanid zusammensetzt.

Vorkommen

Zinkcyanid ist ein Beiprodukt bei der Extraktion von Gold, wobei Zink zu einer Goldcyanidlösung zugesetzt wird, um reines Gold zu erhalten.

Gewinnung und Darstellung

Zinkcyanid kann aus einer Zinksulfat- oder Zinkchloridlösung durch Zusatz einer Lösung von Kaliumcyanid oder Natriumcyanid ausgefällt werden.

ZnSO4+2 KCNZn(CN)2+K2SO4

Eigenschaften

Zinkcyanid kann je nach Herstellungsart als weißes, amorphes Pulver oder in Form von glänzenden Prismen gewonnen werden. In Wasser und Ethanol ist es unlöslich, in Alkalicyaniden und wässrigem Ammoniak löslich. In verdünnten Säuren löst es sich unter Cyanwasserstoff-Entwicklung. Es zersetzt sich langsam an feuchter kohlendioxidhaltiger Luft, besonders bei erhöhter Temperatur.[1]

Zinkcyanid besitzt eine polymere Struktur, bei der das tetraedrisch koordinierte Zink über Brücken aus Cyanid-Liganden verbunden ist. Alternativ kann die Struktur auch als zwei sich überlappende Adamantane gesehen werden. Die Verbindung weist einen der größten negativen Längenausdehnungskoeffizienten auf.

Verwendung

Zinkcyanid wird in der Galvanotechnik zur elektrolytischen Abscheidung von Zink und Messing verwendet. Es dient weiterhin als Katalysator bei der Cyanosilylation von Aldehyden und Ketonen[2] sowie zur Einführung von Formylgruppen in der Gattermann-Adams-Reaktion. So wird zum Beispiel 2-Hydroxy-1-naphthaldehyd durch Reaktion von 2-Naphthol, Zinkcyanid und Chlorwasserstoff gewonnen. Nach dem Entdecker wird Zinkcyanid in dieser Reaktion auch Adams-Reagenz genannt.[3][4]

Sicherheitshinweise

Bei Kontakt von Zinkcyanid mit Säuren wird Cyanwasserstoff (Blausäure) freigesetzt. Bei Kontakt mit Magnesium besteht Explosionsgefahr.

Literatur

  • Kosaku Masaki: Galvanische Abscheidung von Legierungen aus Metallcyaniden in Cyanidlösung. In: Bulletin of the Chemical Society of Japan. 7, 1932, S. 158, Vorlage:DOI.

Einzelnachweise

  1. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1036.
  2. Vorlage:OrgSynth
  3. Roger Adams, I. Levine: Simplification of the Gattermann Synthesis of Hydroxy Aldehydes. In: Journal of the American Chemical Society, 1923, 45, S. 2373–2377, Vorlage:DOI.
  4. Vorlage:OrgSynth