Verma-Modul

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In der Mathematik ist der Verma-Modul ein unendlich-dimensionaler Modul über der universellen einhüllenden Algebra einer Lie-Algebra, aus dem sich die endlich-dimensionalen Darstellungen eines gegebenen höchsten Gewichts gewinnen lassen.

Konstruktion

Sei 𝔤 eine komplexe halbeinfache Lie-Algebra, 𝔥 eine Cartan-Unteralgebra, R das Wurzelsystem mit R+ als Menge der positiven Wurzeln. Für jedes αR+ wählen wir ein Xα𝔤α und Yα𝔤α.

Zu einem Gewicht λ:𝔥 konstruiert man den Verma-Modul Wλ als Quotient

Wλ:=U(𝔤)/Iλ

der universellen einhüllenden Algebra U(𝔤) nach dem Linksideal Iλ erzeugt von allen Elementen der Form

Xα,αR+

und

Hλ(H)1,H𝔥.

Für einen Vektor höchsten Gewichts vWλ ist die durch

Φ(x)=xv

definierte Abbildung Φ:U(𝔤)Wλ ein surjektiver Homomorphismus.

Beispiel sl(2,C)

Wir betrachten das Beispiel 𝔤=𝔰𝔩(2,). Für 𝔥 wählen wir den Aufspann von H=(1001).

Für ein beliebiges m definieren wir λ:𝔥 durch λ(H)=m. Wir wählen X=(0100) und Y=(0010).

Dann wird der Verma-Modul Wλ von linear unabhängigen Vektoren v0,v1,v2, erzeugt und U(𝔤) wirkt durch

Xvj=j(m(j1))vj1,Yvj=vj+1,Hvj=(m2j)vj.

Wegen Xvm+1=0 ist der von vm+1,vm+2, aufgespannte Untervektorraum ein invarianter Unterraum. Der Quotient von Wλ nach diesem Unterraum gibt die endlich-dimensionale Darstellung von 𝔤=𝔰𝔩(2,) mit höchstem Gewicht λ.

Universelle Eigenschaft

Zu jeder Darstellung V von 𝔤, deren höchstes Gewicht λ ist, gibt es einen surjektiven Lie-Algebren-Homomorphismus WλV.

Literatur

  • Hall, Brian C. (2015), Lie Groups, Lie Algebras, and Representations: An Elementary Introduction, Graduate Texts in Mathematics, 222 (2nd ed.), Springer, ISBN 978-3-319-13466-6
  • Humphreys, J. (1980), Introduction to Lie Algebras and Representation Theory, Springer Verlag, ISBN 978-3-540-90052-8.