Tsirelsons stochastische Differentialgleichung

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tsirelsons stochastische Differentialgleichung (auch Tsirelsons Drift oder Tsirelsons Gleichung) ist eine stochastische Differentialgleichung, welche eine schwache Lösung besitzt aber keine starke Lösung. Sie ist somit ein Gegenbeispiel und benannt nach ihrem Entdecker Boris Tsirelson.[1] Tsirelsons Gleichung ist von der Form

dXt=a[t,(Xs,st)]dt+dWt,X0=0,

wobei Wt die eindimensionale brownsche Bewegung ist. Tsirelson wählte den Drift a so, dass dieser eine beschränkte messbare Funktion ist, welche von den vergangenen Zeitpunkten von X abhängt, aber unabhängig von der natürlichen Filtration W der brownschen Bewegung ist. Folglich existiert eine schwache Lösung, aber da der Prozess X nicht W-messbar ist, keine starke Lösung.

Tsirelsons Drift

Sei

  • tW=σ(Ws:0st) und {tW}t+ die natürliche brownsche Filtration, welche die üblichen Bedingungen erfüllt,
  • t0=1 und (tn)n eine absteigende Folge t0>t1>t2>, so dass limntn=0,
  • ΔXtn=XtnXtn1 und Δtn=tntn1,
  • {x}=xx der Nachkommateil.

Tsirelson definierte nun folgenden Drift

a[t,(Xs,st)]=n{ΔXtnΔtn}1(tn,tn+1](t).

Sei nun

ηn=ξn+{ηn1}

die Abkürzung für

ΔXtn+1Δtn+1=ΔWtn+1Δtn+1+{ΔXtnΔtn}.

Theorem

Nach einem Satz von Tsirelson und Yor gilt:

1) Die natürliche Filtration von X hat folgende Zerlegung

tX=tWσ({ηn1}),t0,tnt

2) Für jedes n ist {ηn} gleichverteilt auf [0,1) und unabhängig von (Wt)t0 resp. W.

3) 0+X ist trivial, d. h. alle Ereignisse haben die Wahrscheinlichkeit 0 oder 1.[2][3]

Literatur

Einzelnachweise