Tantal(IV)-iodid
Tantal(IV)-iodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Tantals aus der Gruppe der Iodide.
Gewinnung und Darstellung
Tantal(IV)-iodid kann durch Reaktion von Tantal(V)-iodid mit Aluminium, Magnesium oder Calcium bei 380 °C gewonnen werden. Dabei entsteht als stabiler Bodenkörper auch Ta6I14. Die Darstellung eines sehr reinen kristallisierten Tantal(IV)-iodid ist dadurch schwierig.[1]
Eigenschaften
Tantal(IV)-iodid ist ein schwarzer Feststoff. Er besitzt eine Kristallstruktur isotyp zu der von Niob(IV)-iodid.[1] Einkristallines Tantal(IV)-iodid wurde erstmals 2008 von Rafal Wiglusz und Gerd Meyer als Zufallsprodukt einer Umsetzung in einer Tantalampulle erhalten, die eigentlich zu dem Produkt Rb(Pr6C2)I12 führen sollte.[2] Das Einkristall besitzt eine trikline Kristallstruktur mit der Vorlage:Raumgruppe mit zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle (a = 707,36 pm, b = 1064,64 pm, c = 1074,99 pm, α = 100,440°, β = 89,824° und γ = 104,392°). Die Kristallstruktur unterscheidet sich von dem anderer Übergangsmetalltetraiodide, die meist eine MI4/2I2/1-Kettenstruktur besitzen, da sie aus TaI6-Oktaedern besteht, die über eine gemeinsame Fläche zu einem Dimer verbrückt sind. Zwei solcher Dimere verbrücken über eine gemeinsame Kante zu einem Tetramer.[3]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Vorlage:BibISBN
- ↑ Gerd Meyer, Rafal Wiglusz, Ingo Pantenburg, Anja-Verena Mudring: Tantalum(IV) Iodide, TaI4: A Molecular Solid Consisting of Dimers of Dimers, Ta4I16. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 634, 2008, S. 825–828, Vorlage:DOI.
- ↑ Katja Habermehl; Neue Untersuchungen an Halogeniden des Niobs und Tantals (PDF; 3,9 MB), Vorlage:URN, 22. April 2010.