Stiefel-Mannigfaltigkeit

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In der Mathematik parametrisieren Stiefel-Mannigfaltigkeiten, benannt nach Eduard Stiefel, die Orthonormalbasen der Unterräume eines Vektorraumes.

Definition

Sei 𝕂=, oder der (Schief-)Körper der reellen, komplexen oder quaternionischen Zahlen und sei V=𝕂n ein n-dimensionaler 𝕂-Vektorraum. Sei 0kn.

Dann ist die Stiefel-Mannigfaltigkeit Vk(𝕂n) definiert als Menge aller k-Tupel orthonormaler Vektoren.

Die nichtkompakte Stiefel-Mannigfaltigkeit wird definiert als Menge der k-Tupel linear unabhängiger Vektoren. Die Inklusion von Vk(𝕂n) in die nichtkompakte Stiefel-Mannigfaltigkeit ist eine Homotopieäquivalenz.

Wirkung der linearen Gruppe

Die Gruppe GL(n,𝕂) wirkt transitiv auf der nichtkompakten Stiefel-Mannigfaltigkeit mit Stabilisator GL(k,𝕂), man erhält also eine Bijektion mit

GL(n,𝕂)/GL(k,𝕂).

Auf der Stiefel-Mannigfaltigkeit Vk(𝕂n) wirken sogar die orthogonalen bzw. unitären Gruppen bereits transitiv und man erhält Bijektionen

Vk(n)O(n)/O(nk)Vk(n)U(n)/U(nk)Vk(n)Sp(n)/Sp(nk).

Topologie

Man benutzt die obigen Bijektionen, um auf Vk(𝕂n) eine Topologie zu definieren, mit der die Bijektion zu einem Homöomorphismus wird. Mit dieser Topologie werden die Vk(𝕂n) zu Mannigfaltigkeiten der folgenden Dimensionen:

dimVk(n)=nk12k(k+1)
dimVk(n)=2nkk2
dimVk(n)=4nkk(2k1).

Äquivalent kann man die Topologie auch definieren durch die kanonische Identifizierung von Vk(𝕂n) mit einem Unterraum von 𝕂nk.

Prinzipalbündel über der Graßmann-Mannigfaltigkeit

Die Graßmann-Mannigfaltigkeit Gk(𝕂n) ist die Menge der k-dimensionalen Untervektorräume des 𝕂n.

Jedem k-Tupel linear unabhängiger Vektoren kann man den von ihm erzeugten Untervektorraum zuordnen, auf diese Weise definiert man eine Projektion

Vk(𝕂n)Gk(𝕂n).

Die so definierten Projektionen sind Prinzipalbündel

O(k)Vk(n)Gk(n)U(k)Vk(n)Gk(n)Sp(k)Vk(n)Gk(n).

Stiefel-Mannigfaltigkeiten in der diskreten Mathematik

Der Graph-Homomorphismen-Komplex Hom(C5,Kn) ist homöomorph zur Stiefel-Mannigfaltigkeit V2(n1) (Csorba-Vermutung, bewiesen von Schultz).[1]

Stiefel-C-Mannigfaltigkeit

Die Stiefel-C-Mannigfaltigkeit ist eine leichte Verallgemeinerung der Stiefel-Mannigfaltigkeit und definiert als

S(C)={Xn×p:XX=C,pn},

wobei C eine positiv definite p×p-Matrix ist.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Small models of graph colouring manifolds and the Stiefel manifold Hom(C5,Kn) pdf
  2. Vorlage:Literatur