Schubmodul

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Vorlage:Infobox Physikalische Größe

Material Typische Werte für
den Schubmodul in GPa
(bei Raumtemperatur)[1]
Stahl 79,3–81[2]
Silicium (polykristallin) 65[3]
Kupfer 47
Titan 41,4
Glas 26,2
Aluminium 25,5
Magnesium 17
Polyethylen Vorlage:00,117
Gummi Vorlage:00,0003
Schubmodul eines speziellen Basisglases:
Einflüsse der Zugabe ausgewählter Glasbestandteile[4]

Der Schubmodul G (auch Gleitmodul, G-Modul, Schermodul oder Torsionsmodul) ist eine Materialkonstante, die Auskunft gibt über die linear-elastische Verformung eines Bauteils infolge einer Scherkraft oder Schubspannung. Die SI-Einheit ist Newton pro Quadratmeter (1 N/m² = 1 Pa), also die Einheit einer mechanischen Spannung. In Materialdatenbanken wird der Schubmodul üblicherweise in N/mm² (=MPa) oder kN/mm² (=GPa) angegeben.

Im Rahmen der Elastizitätstheorie entspricht der Schubmodul der zweiten Lamé-Konstanten und trägt dort das Symbol μ.

Definition

Der Schubmodul beschreibt das Verhältnis zwischen der Schubspannung τ und dem Tangens des Schubwinkels γ (Gleitung):

τ=Gtanγ

Für kleine Winkel γ kann in erster Näherung tanγγ gesetzt werden (Kleinwinkelnäherung).

Diese Formel ist analog zum Hooke’schen Gesetz für den 1-achsigen Spannungszustand:

σ=Eε


Die Schubsteifigkeit ist das Produkt aus dem Schubmodul G des Werkstoffs und der Querschnittsfläche A:

Schubsteifigkeit=GAκ(=GAS), zum Beispiel in N

Der querschnittsabhängige Korrekturfaktor κ berücksichtigt dabei die über den Querschnitt ungleichförmige Verteilung der Schubspannung τ. Oft wird die Schubsteifigkeit auch mithilfe der Schubfläche AS ausgedrückt.

Bei Torsionsbelastung eines Bauteils berechnet sich seine Torsionssteifigkeit aus dem Schubmodul und dem Torsionsträgheitsmoment IT, das auf die Achse bezogen ist, um die der Körper tordiert wird:

TorsionssteifigkeitT=GIT,

analog zur Ermittlung der Dehnsteifigkeit (aus dem Produkt von Elastizitätsmodul und Querschnittsfläche).

Zusammenhang mit anderen Materialkonstanten

Bei einem isotropen Material steht der Schubmodul mit dem Elastizitätsmodul E, der Querkontraktionszahl ν (Poissonzahl) und dem Kompressionsmodul K in folgender Beziehung:

G=12(1+ν)E=3KE9KE=3(12ν)2(1+ν)K

Für linear-elastisches, nicht-auxetisches Material ist die Poissonzahl größer-gleich null. Aus der Energieerhaltung ergibt sich die positive Definitheit von Kompressionsmodul und E-Modul. Daraus folgt, dass die Poissonzahl unter 0,5 liegt. (0ν<0,5) Somit ergibt sich für den Schubmodul der meisten Materialien im linear-elastischen Bereich:

13E<G12E

Auxetische Materialien sind so definiert, dass sie eine negative Poissonzahl haben, was nur bei wenigen Materialien der Fall ist. Da der Schubmodul aufgrund der Energieerhaltung eine positiv definite Größe hat, gilt für auxetische Materialien im linear-elastischen Bereich:

12E<Gaux<+

Da auch der E-Modul positiv definit ist, ergibt sich für die Poissonzahl der Gültigkeitsbereich 1<νaux<0.

Umrechnung zwischen den elastischen Konstanten isotroper Festkörper

Der Modul… …ergibt sich aus:[5]
(K,E) (K,λ) (K,G) (K,ν) (E,λ) (E,G) (E,ν) (λ,G) (λ,ν) (G,ν) (G,M)
Kompressionsmodul K K K K K (E+3λ)/6+(E+3λ)24λE6 EG3(3GE) E3(12ν) λ+2G3 λ(1+ν)3ν 2G(1+ν)3(12ν) M4G3
Elastizitätsmodul E E 9K(Kλ)3Kλ 9KG3K+G 3K(12ν) E E E G(3λ+2G)λ+G λ(1+ν)(12ν)ν 2G(1+ν) G(3M4G)MG
1. Lamé-Konstante λ 3K(3KE)9KE λ K2G3 3Kν1+ν λ G(E2G)3GE Eν(1+ν)(12ν) λ λ 2Gν12ν M2G
Schubmodul G bzw. μ
(2. Lamé-Konstante)
3KE9KE 3(Kλ)2 G 3K(12ν)2(1+ν) (E3λ)+(E3λ)2+8λE4 G E2(1+ν) G λ(12ν)2ν G G
Poissonzahl ν 3KE6K λ3Kλ 3K2G2(3K+G) ν (E+λ)+(E+λ)2+8λ24λ E2G1 ν λ2(λ+G) ν ν M2G2M2G
Longitudinalmodul M 3K(3K+E)9KE 3K2λ K+4G3 3K(1ν)1+ν Eλ+E2+9λ2+2Eλ2 G(4GE)3GE E(1ν)(1+ν)(12ν) λ+2G λ(1ν)ν 2G(1ν)12ν M

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Cite book
  2. Vorlage:Internetquelle
  3. Vorlage:Literatur
  4. Berechnung des Schubmoduls von Gläsern (englisch).
  5. G. Mavko, T. Mukerji, J. Dvorkin: The Rock Physics Handbook. Cambridge University Press, 2003, ISBN 0-521-54344-4 (paperback).