Reinecke-Salz

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Das Reinecke-Salz ist eine Komplexverbindung des dreiwertigen Chroms mit der Konstitutionsformel NH4[Cr(SCN)4(NH3)2]. Es bildet dunkelrote Kristalle, die in heißem Wasser und Ethanol löslich sind.[1] Das Salz wurde erstmals 1863 von Albert Reinecke aus Detmold[2] durch Zusammenschmelzen von Ammoniumthiocyanat und Kaliumdichromat hergestellt.[3]

Eigenschaften

Das Salz besteht aus einem Ammoniumion und einem Komplexanion, welcher aus einem Cr3+-Ion als Zentralatom und sechs Liganden besteht. Der Komplex ist oktaedrisch koordiniert.[4]

Reinecke-Salz
Mit Reinecke-Salz gefälltes Hg2+ bildet einen flockigen rosafarbenen Niederschlag.

Verwendung

Das Reinecke-Salz wird in der Analytik zum Nachweis von Kationen verwendet.[5] Beispielsweise fällt mit Quecksilber(II)-ionen ein schwerlöslicher hellroter Niederschlag von sogenanntem Quecksilber(II)-Reineckat aus:

Hg2++2 NH4[Cr(SCN)4(NH3)2]Hg[Cr(SCN)4(NH3)2]2+2 NH4+

Kupfer(I)-ionen bilden einen gelben schwerlöslichen Niederschlag:

Cu++NH4[Cr(SCN)4(NH3)2]Cu[Cr(SCN)4(NH3)2]+NH4+

Der Nachweis mit Reinecke-Salz ist sehr empfindlich. So lässt sich diese Methode auch zur quantitativen Bestimmung über die Photometrie benutzen. Fällt man beispielsweise Quecksilber(II)-Reineckat in Gegenwart von Thioharnstoff, so entsteht ein Komplex, der in Ketonen löslich ist und der sich bei 520–540 nm photometrieren lässt.[6]

Neben anorganischen Kationen sind inzwischen eine Vielzahl von Reaktionen mit organischen Kationen bekannt, insbesondere mit Ammoniumionen von primären und sekundären Aminen.[7]

Einzelnachweise

  1. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Römpp wurde kein Text angegeben.
  2. Vorlage:Literatur
  3. Albert Reinecke: Über Rhodanchromammonium-Verbindungen. Annalen der Chemie und Pharmazie, Band 126, Seiten 113–118 (1863). Vorlage:Doi.
  4. Vorlage:Holleman-Wiberg
  5. Jander/Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie. 5. Auflage, S. Hirzel, Stuttgart-Leipzig 1965, S. 263, 272.
  6. Bruno Lange, Zdenĕk J. Vejdĕlek: Photometrische Analyse. Verlag Chemie Weinheim 1980, S. 222.
  7. Tim Peppel, Christin Schmidt, Martin Köckerling: Synthesis, Properties, and Structures of Salts with the Reineckate Anion, [CrIII(NCS)4(NH3)2], and Large Organic Cations. Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 2011, 637, 1314–1321, Vorlage:DOI.