Rational elliptische Funktionen

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Darstellung der rational elliptischen Funktionen zwischen x=1 und x=1 für die Ordnungen 1, 2, 3 und 4 mit dem Selektivfaktor ξ=1,1.

Die rational elliptischen Funktionen stellen in der Mathematik eine Reihe von rationalen Funktionen mit reellen Faktoren dar. Sie werden zum Entwurf von Übertragungsfunktionen bei Cauer-Filtern in der elektronischen Signalverarbeitung verwendet.

Eine bestimmte rational elliptische Funktion wird durch ihre Ordnung n und einen reellen Selektivfaktor ξ1 charakterisiert. Formal sind die rational elliptischen Funktionen mit dem Parameter x definiert als:

Rn(ξ,x)cd(nK(1/Ln)K(1/ξ)cd1(x,1/ξ),1/Ln),

wobei die Funktion cd() eine abgeleitete jacobische elliptische Funktion darstellt, bestehend aus den cosinus amplitudinis und den delta amplitudinis. K() steht für das elliptische Integral erster Art und Ln(ξ)=Rn(ξ,ξ) stellt einen Diskriminierungsfaktor dar, welcher für |x|ξ gleich dem kleinsten Betragswert von Rn(ξ,x) ist.

Ausdruck als rationale Funktion

Für Ordnungen in der Form n=2a3b, mit a und b nichtnegativ ganzzahlig, können die rational elliptischen Funktionen durch analytische Funktionen ausgedrückt werden.

Für gerade Ordnung n können die rational elliptischen Funktionen in diesen Fällen als Quotient zweier Polynome, beide mit Ordnung n, ausgedrückt werden als:

Rn(ξ,x)=r0i=1n(xxi)i=1n(xxpi)      (n gerade)

mit den Nullstellen xi und den Polstellen xpi. Der Faktor r0 wird so gewählt, dass Rn(ξ,1)=1 gilt.

Für ungerade Ordnung ergeben sich ein Pol bei x= und eine Nullstelle bei x=0, womit rational elliptische Funktionen bei ungerader Ordnung in der Form

Rn(ξ,x)=r0xi=1n1(xxi)i=1n1(xxpi)      (n ungerade)

ausgedrückt werden können.

Damit lassen sich die ersten Ordnungen der rational elliptischen Funktionen formulieren:

R1(ξ,x)=x
R2(ξ,x)=(t+1)x21(t1)x2+1, mit t11ξ2.
R3(ξ,x)=x(1xp2)(x2xz2)(1xz2)(x2xp2), mit G4ξ2+(4ξ2(ξ21))2/3, xp22ξ2G8ξ2(ξ2+1)+12Gξ2G3G3, xz2=ξ2/xp2

Weitere Ordnungen lassen sich dann mittels niedriger Ordnungen mittels der Verschachtelungseigenschaft bilden:

R4(ξ,x)=R2(R2(ξ,ξ),R2(ξ,x))=(1+t)(1+t)2x42(1+t)(1+t)x2+1(1+t)(1t)2x42(1+t)(1t)x2+1
R5(ξ,x), keine rationale Funktion.
R6(ξ,x)=R3(R2(ξ,ξ),R2(ξ,x))

Eigenschaften

Normalisierung

Alle rational elliptischen Funktionen sind bei x=1 auf 1 normiert:

Rn(ξ,1)=1.

Verschachtelung

Bei der Eigenschaft der Verschachtelung gilt:

Rm(Rn(ξ,ξ),Rn(ξ,x))=Rmn(ξ,x).

Aus der Eigenschaft zur Verschachtelung folgt unmittelbar die obige Regel zur Angabe von bestimmten Ordnungen als rationale Funktion, da sich R2 und R3 als geschlossener analytischer Ausdruck angeben lassen. Damit lassen sich alle Ordnungen n=2a3b in Form von analytischen Funktionen angeben.

Grenzwerte

Die Grenzwerte der rational elliptischen Funktionen für ξ lassen sich als Tschebyschow-Polynome erster Art Tn ausdrücken:

limξ=Rn(ξ,x)=Tn(x).

Symmetrie

Es gilt allgemein:

Rn(ξ,x)=Rn(ξ,x) für gerade n,
Rn(ξ,x)=Rn(ξ,x) für ungerades n.

Welligkeit

Rn(ξ,x) hat eine einheitliche Welligkeit von ±1 im Intervall 1x1.

Kehrwert

Es gilt allgemein

Rn(ξ,ξ/x)=Rn(ξ,ξ)Rn(ξ,x).

Dies bedeutet, dass die Pole und Nullstellen paarweise auftreten müssen und der Beziehung

xpixzi=ξ

genügen müssen. Ungerade Ordnungen weisen somit eine Nullstelle bei x=0 und eine Polstelle bei Unendlich auf.

Quellen

Literatur