Ramanujan-Nagell-Gleichung

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In der Zahlentheorie ist die Ramanujan-Nagell-Gleichung eine Gleichung der Form

x2+7=2n mit positiven ganzzahligen Lösungen x und n

Mitunter wird diese Gleichung auch in der Form 2n7=x2 angegeben.

Diese Gleichung ist ein Beispiel für eine exponentielle diophantische Gleichung. Sie wurde nach dem indischen Mathematiker Srinivasa Ramanujan und dem norwegischen Mathematiker Trygve Nagell benannt.

Lösungen der Gleichung

Die einzigen fünf ganzzahligen Lösungen der Gleichung x2+7=2n lauten:

(x,n)=(1,3), also 12+7=23
(x,n)=(3,4), also 32+7=24
(x,n)=(5,5), also 52+7=25
(x,n)=(11,7), also 112+7=27
(x,n)=(181,15), also 1812+7=215

Diese fünf Lösungen wurden erstmals von Ramanujan im Jahr 1913 erwähnt. Er hat außerdem vermutet, dass diese fünf Lösungen die einzigen ganzzahligen Lösungen dieser Gleichung sind.[1] Unabhängig davon kam auch der norwegische Mathematiker Wilhelm Ljunggren im Jahr 1943 auf diese Vermutung.[2] Einen Beweis dieser Vermutung konnte aber erst Nagell im Jahr 1948 liefern.[3][4][5]

Ramanujan-Nagell-Zahlen

Eine Mersenne-Zahl, die gleichzeitig eine Dreieckszahl ist, nennt man Ramanujan-Nagell-Zahl. Eine Mersenne-Zahl ist eine Zahl der Form 2b1, eine Dreieckszahl eine Zahl der Form y(y+1)2. Wenn man alle Mersenne-Zahlen berechnen will, die auch gleichzeitig Dreieckszahlen sind (auf Englisch auch triangular Mersenne numbers), muss man folgende Gleichung lösen:

2b1=y(y+1)2

Formt man diese Gleichung etwas um, so erhält man:

2b1=y(y+1)28(2b1)=4y(y+1)2b+38=4y2+4y2b+37=4y2+4y+12b+37=(2y+1)2

Setzt man nun n:=b+3 und x:=2y+1, so erhält man die Ramanujan-Nagell-Gleichung 2n7=x2. Da man schon weiß, dass diese Gleichung nur fünf Lösungen (n,x){(3,1),(4,3),(5,5),(7,11),(15,181)} hat, kann man die dazugehörigen b=n3 und y=x12 berechnen: (b,y){(0,0),(1,1),(2,2),(4,5),(12,90)} Die dazugehörigen Mersenne-Zahlen 2b1 lauten also:

201=0, 211=1, 221=3, 241=15 und 2121=4095

Die folgenden fünf Mersenne-Zahlen sind also gleichzeitig Dreieckszahlen und somit die einzigen Ramanujan-Nagell-Zahlen:

0, 1, 3, 15, 4095 (Vorlage:OEIS)

Es gibt keine weiteren Mersenne-Zahlen, die gleichzeitig Dreieckszahlen sind.

Verallgemeinerungen

Verallgemeinerungen der Ramanujan-Nagell-Gleichung haben die Form

x2+D=ABn mit vorgegebenen ganzzahligen D,A,BZ und Variablen x,n

Man nennt sie auch Gleichungen vom Ramanujan-Nagell-Typ.

Der Mathematiker Carl Ludwig Siegel konnte zeigen, dass die Anzahl der Lösungen (x,n) in allen Fällen endlich ist.[3][6]

Beispiel 1:

Sei A:=1, B:=2 und D:=7. Dann lautet die Gleichung:
x2+7=2n
Diese Gleichung ergibt umgeformt 2n7=x2, was wieder die ursprüngliche Ramanujan-Nagell-Gleichung mit den schon erwähnten fünf Lösungen ist.

Beispiel 2:

Sei A:=4, B:=2 und D=7. Dann hat man es mit der Gleichung x2+D=42n zu tun. Mit anderen Worten: Die Gleichung lautet:
x2+D=2n+2 mit D=7
Dieser Gleichungstyp hat immer höchstens zwei Lösungen. Es gibt aber unendlich viele D, für welche diese Gleichung exakt zwei Lösungen hat. Zum Beispiel seien hier diese zwei Lösungen von bestimmen D angegeben:[7][8]
(x,n){(3,5),(45,11)} für D=23
(x,n){(1,m),(2m1,2m1)} für D=2m1, m4

Beispiel 3:

Sei D:=119, A:=15 und B:=2. Dann lautet die Gleichung:
x2+119=152n
Diese Gleichung hat die folgenden sechs Lösungen:[9]
(x,n){(1,3),(11,4),(19,5),(29,6),(61,8),(701,15)}

Gleichungen vom Lebesgue-Nagell-Typ

Eine Gleichung der Form

x2+D=Ayn mit vorgegebenen ganzzahligen D,AZ und Variablen x,y,n

nennt man Gleichung vom Lebesgue-Nagell-Typ. Sie wurde nach dem französischen Mathematiker Victor-Amédée Lebesgue benannt, der zeigen konnte, dass die Gleichung

x2+1=yn

keine Lösung hat mit Ausnahme der folgenden trivialen Lösungen:[10]

02+1=y0, 02+1=1n und x2+1=(x2+1)1

Zur letzteren trivialen Lösungsschar gehören zum Beispiel 12+1=21 oder 72+1=501.

Beispiel 1:

Die beiden Mathematiker Robert Tijdeman und Tarlok Nath Shorey konnten im Jahr 1986 zeigen, dass die Anzahl der Lösungen der Gleichung x2+D=Ayn in jedem Fall endlich ist.[11]

Beispiel 2:

Die drei Mathematiker Yann Bugeaud, Maurice Mignotte und Samir Siksek lösten im Jahr 2006 Gleichungen dieses Typs für A=1 und 1D100.[12]
Sie konnten im Speziellen zeigen, dass die Verallgemeinerung der Ramanujan-Nagell-Gleichung
x2+7=yn mit n3
nur die fünf positiven ganzzahligen Lösungen (x,y,n){(1,2,3),(3,2,4),(5,2,5),(11,2,7),(181,2,15)} hat.
Für 0n2 hat diese Gleichung noch die triviale Lösung 02+7=71, also (x,y,n){(0,7,1)}.
Lösungen dieser Gleichung wie zum Beispiel 12+7=81 oder 32+7=42 kann man umformen auf 12+7=23 bzw. 32+7=24, was wiederum auf die schon bekannten Lösungen (x,y,n){(1,2,3),(3,2,4)} führt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Srinivasa Ramanujan: Question 446, J. Indian Math. Soc. 5 (1913), 120, Collected papers, Cambridge University Press (1927), S. 327
  2. Wilhelm Ljunggren: Oppgave nr 2, Norske Mat. Tidsskrift 25 (1943), S. 29 (norwegisch)
  3. 3,0 3,1 Vorlage:Internetquelle
  4. Vorlage:Internetquelle
  5. Vorlage:Internetquelle
  6. Vorlage:Internetquelle
  7. Roger Apéry: Sur une èquation diophantienne, C.R. Acad. Sci. Paris Sér. A 251 (1960), S. 1263–1264 und S. 1451–1452 (französisch)
  8. Vorlage:Internetquelle
  9. Vorlage:Internetquelle
  10. Vorlage:Internetquelle
  11. Tarlok Nath Shorey, Robert Tijdeman: Exponential Diophantine equations, Theorem 10.6, Cambridge Tracts in Mathematics 87, Cambridge University Press, Cambridge, 1986
  12. Vorlage:Internetquelle