Quecksilber(II)-thiocyanat

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Quecksilber(II)-thiocyanat (veraltet Quecksilberrhodanid) ist eine anorganische chemische Verbindung des Quecksilbers aus der Gruppe der Thiocyanate, der Salze der Thiocyansäure (Rhodanwasserstoffsäure).

Gewinnung und Darstellung

Quecksilber(II)-thiocyanat kann durch Reaktion von Quecksilber(II)-nitrat mit Kaliumthiocyanat gewonnen werden.[1]

Hg(NO3)2+ 2 KSCNHg(SCN)2+ 2 KNO3

Eigenschaften

Quecksilber(II)-thiocyanat ist ein weißer, geruchloser, brennbarer Feststoff, der in Wasser schlecht löslich ist.[2] Es wird in Form von farblosen, strahligen Nadeln oder perlmuttglänzenden Blättchen gewonnen. Es ist löslich in Alkohol sowie in einem Überschuss einer Thiocyanat-Lösungen unter Komplexbildung (z. B.: in Ammoniumthiocyanat unter Bildung von Ammoniumtetrathiocyanatomercurat(II) (NH4)2[Hg(SCN)4]), jedoch wenig löslich in Ether. Beim Erhitzen auf 165 °C erfolgt eine Zersetzung unter Aufblähen.[3] Quecksilber(II)-thiocyanat besitzt eine monokline Kristallstruktur (a = 10,88 Å, b = 4,050 Å, c = 6,446 Å, β = 95,35°).[1]

Verwendung

Quecksilber(II)-thiocyanat wurde früher verwendet:

  • als Nachweisreagenz für Chlorid-Ionen (Farbreaktion mit Eisen(III)-nitrat zu Quecksilber(II)-chlorid und Eisen(III)-thiocyanat[4]).
  • als Nachweisreagenz für Zink-Ionen: Zn2+ + Hg(SCN)42− → Zn[Hg(SCN)4] ↓[5]
  • Es wurde früher auch als Scherzartikel (Pharaoschlangen) eingesetzt (bildet beim Anzünden gelbliche längliche schaumige Gebilde), was sich aber aufgrund der Giftigkeit der entstehenden Quecksilberdämpfe heute verbietet.[6]

Auch wurde es früher in der Fotografie eingesetzt. Die genannten Anwendungen haben wegen der Giftigkeit der Verbindung heute keine Bedeutung mehr.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1064.
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  4. Vorlage:Webarchiv (PDF; 87 kB)
  5. Vorlage:Literatur
  6. Vorlage:RömppOnline