Praktische Zahl

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In der Zahlentheorie ist eine praktische Zahl (von Vorlage:EnS, auch panarithmic number) eine natürliche Zahl n mit der Eigenschaft, dass jede kleinere Zahl als Summe von paarweise verschiedenen echten Teilern von n geschrieben werden kann.

Der Mathematiker A. K. Srinivasan hat diese Zahlen erstmals im Jahr 1948 erwähnt.[1][2]

Beispiele

  • Die Zahl n=28 hat die echten Teiler 1,2,4,7 und 14. Man kann alle kleineren Zahlen als Summe dieser echten Teiler schreiben:
𝟏=1,𝟐=2,𝟑=2+1,𝟒=4,𝟓=4+1,𝟔=4+2,𝟕=7,𝟖=7+1,𝟗=7+2,𝟏𝟎=7+2+1,𝟏𝟏=7+4,𝟏𝟐=7+4+1,𝟏𝟑=7+4+2,𝟏𝟒=14,𝟏𝟓=14+1,𝟏𝟔=14+2,𝟏𝟕=14+2+1,𝟏𝟖=14+4,𝟏𝟗=14+4+1,𝟐𝟎=14+4+2,𝟐𝟏=14+7,𝟐𝟐=14+7+1,𝟐𝟑=14+7+2,𝟐𝟒=14+7+2+1,𝟐𝟓=14+7+4,𝟐𝟔=14+7+4+1,𝟐𝟕=14+7+4+2
Offenbar kann man alle Zahlen m<28 als Summe dieser echten Teiler schreiben. Somit ist n=28 eine praktische Zahl.
  • Die Zahl n=26 hat die echten Teiler 1,2 und 13. Man kann die folgenden kleineren Zahlen als Summe dieser echten Teiler schreiben:
1=1, 2=2, 3=2+1, …
Aber schon die Zahl 4 kann man nicht mehr als Summe dieser echten Teiler schreiben, weil die Voraussetzung Summe von paarweise verschiedenen echten Teiler gebrochen werden müsste, nämlich 4=2+2. Somit ist die Zahl n=26 keine praktische Zahl.
  • Die folgenden Zahlen sind die kleinsten praktischen Zahlen (die 198. praktische Zahl ist n=1000):
1, 2, 4, 6, 8, 12, 16, 18, 20, 24, 28, 30, 32, 36, 40, 42, 48, 54, 56, 60, 64, 66, 72, 78, 80, 84, 88, 90, 96, 100, 104, 108, 112, 120, 126, 128, 132, 140, 144, 150, 156, 160, 162, 168, 176, 180, 192, 196, 198, 200, 204, 208, 210, 216, 220, 224, 228, 234, 240, 252, …, 984, 990, 992, 1000, 1008, … (Vorlage:OEIS)

Eigenschaften

  • Eine praktische Zahl, die defizient ist, ist leicht defizient (die Summe aller echten Teiler einer praktischen Zahl ist also höchstens 1 kleiner als die Zahl selbst).[1]
  • Alle Zahlen der Form n=2k1(2k1) mit k,k2 sind praktische Zahlen.[2][3]
  • Alle geraden vollkommenen Zahlen sind praktische Zahlen.[1]
  • Sei n das Produkt von Potenzen (ungleich Null) der ersten k Primzahlen. Dann gilt:
n ist eine praktische Zahl.
Insbesondere ist jede Primfakultät (also jedes Produkt der ersten k Primzahlen mit k) eine praktische Zahl.[1]
Beweis:
Angenommen, es sei m>2 eine ungerade Zahl. Dann hat diese Zahl die echten Teiler 1 und irgendwelche größeren Teiler k3. Somit kann man aber die Zahl 2 nicht als Summe ihrer echten Teiler darstellen. Somit kann m keine praktische Zahl sein.
  • Sei n4 eine praktische Zahl. Dann gilt:
n ist ein Vielfaches von 4 oder 6 (oder von beiden Zahlen).
Diese Aussage wurde von A. K. Srinivasan bewiesen.[1]
  • Das Produkt von zwei praktischen Zahlen ist wieder eine praktische Zahl. Die Menge der praktischen Zahlen ist daher abgeschlossen bezüglich der Multiplikation.
Beweis: siehe[4]
  • Sei n eine praktische Zahl und d ein Teiler von n. Dann gilt:
nd ist ebenfalls eine praktische Zahl.
  • Das kleinste gemeinsame Vielfache (kurz kgV) von zwei praktischen Zahlen ist wieder eine praktische Zahl.
  • Es existieren unendlich viele Fibonacci-Zahlen, welche praktische Zahlen sind. Man nennt sie praktische Fibonacci-Zahlen. Die kleinsten lauten:
1, 2, 8, 144, 46368, 832040, 14930352, 267914296, 4807526976, 1548008755920, 498454011879264, 160500643816367088, 2880067194370816120, 51680708854858323072, 16641027750620563662096, 5358359254990966640871840, … (Vorlage:OEIS)
Es gibt eine Darstellung von m als Summe von endlich vielen Stammbrüchen mit paarweise verschiedenen Nennern, wobei jeder Nenner eine praktische Zahl ist (eine sogenannte Zerlegung in ägyptische Brüche).[5][6]
Mit anderen Worten: Sei m+. Dann gilt:
m=i=1k1qi mit paarweise verschiedenen praktischen Zahlen qi und k
Beispiel 1:
Sei m=2531. Dann kann man diese Zahl mittels eines speziellen Verfahrens zerlegen in die vier Stammbrüche
m=2531=12+14+118+11116
Diese Zerlegung ist eine Zerlegung in ägyptische Brüche. Man erhält die Nenner 2,4,18 und 1116. Tatsächlich sind diese vier Nenner allesamt praktische Zahlen.
Nicht immer erhält man mit diesem Verfahren sofort praktische Zahlen, aber es gibt immer eine solche Darstellung:
Beispiel 2:
Sei m=1417. Dann kann man diese Zahl mittels desselben Verfahrens zerlegen in die vier Stammbrüche
m=1417=12+14+568=12+14+114+1476
Diese Zerlegung ist keine Zerlegung in ägyptische Brüche. Man erhält die Nenner 2,4,14 und 476. Es sind zwar drei dieser vier Nenner praktische Zahlen (2,4 und 476), aber 14 ist keine praktische Zahl. Somit muss man den Bruch 568 mit Gewalt auf den nächstbesten Nenner bringen, der eine praktische Zahl ist, nämlich 116. Letztendlich erhält man folgende ägyptische Brüche:
m=1417=12+14+116+196+11632
Man erhält die Nenner 2,4,16,96 und 1632. Tatsächlich sind diese fünf Nenner allesamt praktische Zahlen.
  • Jede gerade natürliche Zahl n kann dargestellt werden als Summe von zwei praktischen Zahlen n1 und n2.[7][8]
  • Es gibt unendlich viele Tripel (=Dreiertupel) (n2,n,n+2) von praktischen Zahlen.[7][8]
  • Es gibt immer mindestens eine praktische Zahl im Intervall [x2,(x+1)2] für alle positiven reellen Zahlen x+.[9]
  • Sei p(x) die Anzahl der praktischen Zahlen, welche kleiner oder gleich x sind. Dann gilt:[10]
p(x)=cxlogx(1+O(loglogxlogx)) mit x3 und einer Konstanten c>0

Ungelöste Probleme

Primitive praktische Zahlen

Eine primitive praktische Zahl n ist eine praktische Zahl, die eine der beiden folgenden Eigenschaften besitzt:

  • Sie ist quadratfrei.
  • Wenn man sie durch einen ihrer Primfaktoren teilt, dessen Exponent größer als 1 ist, darf das Ergebnis keine praktische Zahl mehr sein.

Beispiele

  • Die Zahl n=28 ist, wie weiter oben schon gezeigt wurde, eine praktische Zahl. Sie ist nicht quadratfrei, weil n=28=227 ist. Wenn man sie durch einen ihrer Primfaktoren teilt, dessen Exponent größer als 1 ist, also durch p=2, erhält man 282=14, welche keine praktische Zahl ist. Somit ist n=28 eine primitive praktische Zahl.
  • Die Zahl n=108 ist eine praktische Zahl. Ihre Primfaktorzerlegung ist n=108=2233. Wenn man sie durch einen ihrer Primfaktoren teilt, dessen Exponent größer als 1 ist, also durch p=2 oder durch p=3, erhält man 1082=54 beziehungsweise 1083=36, welche beide noch immer praktische Zahlen sind. Somit ist n=108 keine primitive praktische Zahl.
  • Die kleinsten primitiven praktischen Zahlen sind die folgenden (es gibt genau 61 davon, welche kleiner oder gleich 1000 sind):
1, 2, 6, 20, 28, 30, 42, 66, 78, 88, 104, 140, 204, 210, 220, 228, 260, 272, 276, 304, 306, 308, 330, 340, 342, 348, 364, 368, 380, 390, 414, 460, 462, 464, 476, 496, 510, 522, 532, 546, 558, 570, 580, 620, 644, 666, 690, 714, 740, 744, 798, 812, 820, 858, 860, 868, 870, 888, 930, 966, 984, 1032, … (Vorlage:OEIS)

Eigenschaften

  • Jede Primfakultät (also jedes Produkt der ersten k Primzahlen mit k) ist eine primitive praktische Zahl.[1]

Einzelnachweise