Prädikatabbildung

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Eine Prädikatabbildung ist eine mathematische Funktion, die einen logischen Wahrheitswert (wahr oder falsch) auf die Zahlen 0 oder 1 abbildet. Dadurch können störende Fallunterscheidungen so umgeformt werden, dass die resultierende Funktion in mathematischen Schlussfolgerungen einfacher verwendbar ist.

Definition

Die folgende Definition stammt von Kenneth E. Iverson, 1962:

Wenn P(n) ein Prädikat ist, dann ist [P(n)] folgendermaßen definiert:

[P(n)]={1,wenn P(n) wahr ist0,wenn P(n) nicht wahr ist

D. h., dass diese Abbildung einen logischen Wahrheitswert auf einen in mathematischen Formeln weiterverwendbaren Ganzzahlenwert abbildet, und zwar wird eine wahre Aussage auf eine 1, und eine falsche Aussage auf eine 0 abgebildet (siehe Beispiel). Mit dieser Abbildung kann man nun aus komplexen Formeln mit Fallunterscheidungen eine einzige Formel machen.

Beispiel

Die Fibonaccizahlen sind durch folgende Rekurrenzgleichung definiert:

fn={0,wenn n01,wenn n=1fn1+fn2,wenn n>1

Mit der Abbildung von Iverson kann man diese Rekurrenzgleichung in eine einfache Form überführen:

fn=(fn1+fn2)[n>1]+[n=1]

Der Teil (fn1+fn2) entspricht der rekursiven Definition der Fibonaccizahlen. Der Faktor [n>1] entfernt für alle Fibonaccizahlen mit einem Index kleiner oder gleich 1 diesen rekursiven Teil. Und [n=1] ist genau dann gleich 1, wenn der Index n gleich 1 ist. Dadurch wird die Fibonaccizahl mit dem Index 1 gleich 1, und dadurch ist gewährleistet, dass die Fibonaccizahlen mit einem Index größer als 1 auch einen Wert größer als 0 haben.

Mit dieser Formel kann man nun einfacher die geschlossene Formel bestimmen.

Siehe auch