Polyzylinder

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der mehrdimensionalen Funktionentheorie ist der Polyzylinder[1] oder Polykreis[2] das kartesische Produkt von Kreisscheiben.

Bezeichnet man genauer mit Δ(z,r)={w|zw|<r} eine offene Kreisscheibe in der komplexen Ebene, dann ist der Polyzylinder um den Punkt z=(z1,,zn)n mit dem Multiradius r=(r1,,rn) gegeben als

Δ(z1,,zn;r1,,rn):=Δ(z1,r1)××Δ(zn,rn)

oder äquivalent als

{w=(w1,,wn)n|zkwk|<rk,k=1,,n}.

Der abgeschlossene Polyzylinder wird dadurch definiert, dass man das <-Zeichen durch ersetzt:

Δ(z1,,zn;r1,,rn):={w=(w1,,wn)n|zkwk|rk,k=1,,n}.

Der Polyzylinder ist ebenso wie die euklidische Kugel {wnj=1n|wjzj|2<r2} eine Verallgemeinerung der eindimensionalen Kreisscheibe. Für n>1 sind diese beiden Mengen aber nicht biholomorph äquivalent. Diese Aussage wurde 1907 von Poincaré bewiesen, indem er zeigte, dass die Automorphismengruppen der beiden Mengen als Lie-Gruppen unterschiedliche Dimension haben.

Literatur

  • Steven G Krantz: Function Theory of Several Complex Variables, American Mathematical Society, 2002, ISBN 0-8218-2724-3
  • Walter Rudin: Function theory in polydiscs, Benjamin, New York 1969

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Ebeling: Funktionentheorie, Differentialtopologie und Singularitäten, Vieweg-Verlag 2001, ISBN 978-3-528-03174-9, Seite 43
  2. Joseph Wloka: Grundräume und verallgemeinerte Funktionen, Springer Lecture Notes in Mathematics 82 (1969), Seite 3.