Niobocendichlorid

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Niobocendichlorid oder nach IUPAC-Nomenklatur Dichlorobis(η5-cyclopentadienyl)niob(IV), ist eine metallorganische Verbindung aus der Familie der Metallocene. Wie die entsprechende Vanadium-Verbindung ist auch Niobocendichlorid ein 17-Elektronen-Komplex und aufgrund seines ungepaarten Elektrons paramagnetisch. Im Molekül sind die zwei Cyclopentadienyl- und die beiden Chlorid-Liganden verzerrt tetraedrisch um das zentrale Niobatom angeordnet. Der dunkelbraune Feststoff ist die Ausgangsverbindung für die Synthese anderer Organoniob-Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Über Niobocenedichlorid wurde zuerst von Geoffrey Wilkinson berichtet.[1] Es kann z. B. in einer Mehrstufenreaktion ausgehend von Niobpentachlorid und Cyclopentadienylnatrium synthetisiert werden:[2]

NbCl5+ 6 Na(C5H5)  Nb(C5H5)4+ 5 NaCl+ organischeProdukte
Nb(C5H5)4+ 2 HCl+0.5 O2  [((C5H5)2NbCl)2O]Cl2+ 2 C5H6
[((C5H5)2NbCl)2O]Cl2+ 2 HCl+SnCl2  (C5H5)2NbCl2+ SnCl4+ H2O

Eigenschaften

Im Gegensatz zu den Metallocenen sind im Niobocendichlorid die Cyclopentadienylringe nicht koplanar angeordnet, sondern zueinander abgewinkelt. Der durchschnittliche Cp-M-Cp Winkel beträgt in Metallocendichloriden üblicherweise 130.3°. Der Cl-Nb-Cl Winkel beträgt 85.6°, was geringer ist, als der Winkel in Zirconocendichlorid (97,1°), aber größer als der in Molybdocendichlorid (82°). Dieser Trend lässt sich mit der Orientierung des HOMOs in dieser Verbindungsklasse erklären.[3]

Verwendung

Im Gegensatz zu den entsprechenden Zirconocen-Derivaten und dem Titanocendichlorid wurde bisher keine technische Anwendung für Niobocendichlorid gefunden, obwohl es Gegenstand zahlreicher Studien war. So wurde es z. B. als potentielles Krebsmittel untersucht.[4]

Einzelnachweise

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