Molybdocendichlorid
Molybdocendichlorid oder nach IUPAC-Nomenklatur Dichlorobis(η5-cyclopentadienyl)molybdän(IV), ist eine metallorganische Verbindung aus der Familie der Metallocene. Der kristalline, feuchtigkeitsempfindliche, je nach Literatur als dunkelgrün oder grau beschriebene[1][2] Feststoff wird im Labor zur Herstellung anderer Molybdocen-Derivate eingesetzt.
Gewinnung und Darstellung
Über Molybdocendichlorid wurde zuerst 1967 von Malcolm L. H. Green und L. Cooper berichtet.[3] Die Herstellung erfolgte aus Molybdänpentachlorid, Cyclopentadienylnatrium und Natriumborhydrid über Molybdocendihydrid als Zwischenstufe. Das Dihydrid wandelt sich bei Umsetzung mit Chloroform zum Molybdocendichlorid um:[4]
Eigenschaften
Im Molybdocendichlorid sind die beiden Cyclopentadienylringe zueinander abgewinkelt und nicht wie bei den klassischen Metallocenen koplanar angeordnet. Der durchschnittliche Cp-M-Cp Winkel beträgt 130,6°. Der Cl-Mo-Cl Winkel beträgt 82°, was geringer ist, als der Winkel in Zirconocendichlorid (92,1°) und Niobocendichlorid (85,6°). Dieser Trend lässt sich mit der Orientierung des HOMOs in dieser Verbindungsklasse erklären.[5]
Verwendung
Im Gegensatz zu den analogen Zirconocendichlorid und Titanocendichlorid wurde bisher keine technische Anwendung für Molybdocendichlorid gefunden. Molybdocendichlorid ist, wie viele andere Metallocendichloride, ein potentieller Wirkstoff in der Krebstherapie,[6] konnte aber bisher in klinischen Studien nicht die erwarteten Ergebnisse zeigen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Vorlage:Alfa
- ↑ Vorlage:Sigma-Aldrich
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Ned D. Silavwe, Michael P. Castellani, David R. Tyler "Bis(η5-Cyclopentadienyl)Molybdenum(IV) Complexes" Inorganic Syntheses 1992, volume 29, p. 204–211. Vorlage:DOI
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Rosette M. Roat-Malone: Bioinorganic Chemistry. Wiley, 2007, ISBN 978-0-470-19170-5, S. 20 (Vorlage:Google Buch).
- ↑ Vorlage:Cite journal