Nickel(II)-fluorid
Nickel(II)-fluorid ist eine chemische Verbindung der Elemente Nickel und Fluor. Der Reinstoff ist ein gelber, sehr hygroskopischer, kristalliner Feststoff, der bei 1000 °C schmilzt. Als weitere Formen existieren das Nickel(II)-fluorid-trihydrat, NiF2 · 3 H2O, und Nickel(II)-fluorid-tetrahydrat, NiF2 · 4 H2O.[1][2][3]
Gewinnung und Darstellung
Nickel(II)-fluorid kann aus den Elementen bei höheren Temperaturen synthetisiert werden:[2]
- Nickel und Fluor reagieren im Molverhältnis 1:1 bei 550 °C zu Nickel(II)-fluorid.
Auch möglich ist die Reaktion von Nickel mit Flusssäure:[2]
Eine weitere Möglichkeit ist die Reaktion von Nickel(II)-chlorid mit Fluor bei 350 °C, wobei die Chloridionen zu Chlor oxidiert werden:[1][2]
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Nickel(II)-fluorid kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der Vorlage:Raumgruppe und den Gitterparametern a = 465,08 pm und c = 308,37 pm, in der Elementarzelle befinden sich zwei Formeleinheiten.[3]
Nickel(II)-fluorid-tetrahydrat kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Vorlage:Raumgruppe und den Gitterparametern a = 798,5 pm, b = 1248,2 pm und c = 572 pm, in der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten.[3]
Chemische Eigenschaften
Bei Kontakt mit Mineralsäuren entsteht hochgiftiger Fluorwasserstoff,[4] hier als Beispielsäure Salpetersäure:
Die Dehydratation und Zersetzung von Nickel(II)-fluorid-tetrahydrat findet in mehreren Stufen statt. Bei 125 °C werden drei Moleküle Wasser abgegeben, es entsteht das Monohydrat NiF2 · H2O. Bei 225 °C wird Wasser und Fluorwasserstoff abgespalten und es entsteht ein Zwischenprodukt mit der stöchiometrischen Zusammensetzung NiOHF · 3NiF2. Nachdem bei 430 °C ein weiteres Molekül Fluorwasserstoff abgespalten wird, bleibt in wasserfreier Umgebung ein Gemisch aus Nickel(II)-oxid und Nickel(II)-fluorid zurück, andernfalls ist das Endprodukt reines Nickel(II)-oxid.[5]
Komplexe
Nickel(II)-fluorid bildet mit Fluoriden Tetrafluorkomplexe:[2]
Diese Tetrafluorkomplexe haben eine Schichtstruktur, in denen NiF6-Oktaeder miteinander verknüpft sind.[6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Norman N. Greenwood, Alan Earnshaw: Chemie der Elemente. 1. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Vorlage:Holleman-Wiberg
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 640 (Vorlage:Google Buch).
- ↑ Vorlage:Alfa
- ↑ B. A. Lange, H. M. Haendler: The thermal decomposition of nickel and zinc fluoride tetrahydrates. In: Journal of Inorganic and Nuclear Chemistry 35 (9), 1973, S. 3129–3133. Vorlage:Doi
- ↑ Vorlage:Holleman-Wiberg