Mandelknolle

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Mandelknolle-Bild gemäß der Formel v ↦ v9 + c

Die Mandelknolle (Vorlage:EnS) ist ein dreidimensionales Fraktal. Es wurde 2009 von Daniel White und Paul Nylander konstruiert. Dazu wurde eine herkömmliche Mandelbrotmenge einer sphärischen Koordinatentransformation unterzogen.[1][2]

Mathematik

Datei:Visit of the Mandelbulb (4K UHD; 50FPS).webm

Eine dreidimensionale Mandelbrot-Menge in Normalenform existiert so nicht, denn es gibt kein dreidimensionales Analogon der komplexen Ebene (sondern nur höherdimensionale Zahlensysteme wie Quaternionen oder Dimensionen mit anderen hyperkomplexen Zahlen).[3][4]

Whites und Nylanders Formel für die n-te Potenz des Vektors 𝐯=(x,y,z)𝖳 in einem kartesischen Koordinatensystem (3) lautet

𝐯n:=rn(sin(nθ)cos(nφ)sin(nθ)sin(nφ)cos(nθ))

unter Verwendung der Kugelkoordinaten (r,θ,φ) mit

r=x2+y2+z2
θ=arccos(zr)
φ=arctan2(x,y)=arg(x+yi).

Mit der arctan2-Funktion wird das Argument der komplexen Zahl x+yi berechnet.

Die Mandelknolle ist sodann definiert als die Menge der Werte 𝐜3, für die der Orbit von (0,0,0)𝖳 unter der Iteration 𝐯𝐯n+𝐜 beschränkt ist. Für n > 3 ergibt sich eine dreidimensionale, birnenähnliche Struktur mit fraktalen Oberflächendetails und eine Anzahl an „Lappen“ abhängig von n. Viele Graphikrenderings nutzen für n den Wert 8. Die Gleichungen können in rationale Polynome vereinfacht werden, wenn n ungerade ist. Für den Fall n = 3 kann die Abbildung 𝐯𝐯3 in die folgende, vereinfachte Form umgeformt werden:

(xyz)3=((3z2x2y2)x(x23y2)x2+y2(3z2x2y2)y(3x2y2)x2+y2z(z23x23y2)).

Allgemeiner kann man entsprechende Fraktale (neben n auch von p und q abhängend) für die Abbildung

𝐯n:=rn(sin(pθ)cos(qφ)sin(pθ)sin(qφ)cos(pθ))

konstruieren, wobei p und q nicht gleich n sein müssen, um 𝐯n=𝐯n zu erfüllen. Noch allgemeinere Fraktale können mit der Iteration

𝐯n:=rn(sin(f(θ,φ))cos(g(θ,φ))sin(f(θ,φ))sin(g(θ,φ))cos(f(θ,φ)))

gefunden werden.

Ähnlichkeit mit der Mandelbrot-Menge

Datei:Mandelbulbbrot20220104 VP9 fast 4500p60.webm Durch gewisse Transformationen der Mandelknolle lässt sich eine Ähnlichkeit mit der Mandelbrot-Menge erahnen. Wenn man im Fall n = 2 das Fraktal in der Mitte durchschneidet, erkennt man die klassische Mandelbrot-Menge.

Die Julia-Menge am Nullpunkt der Mandelbrot-Menge entspricht einer idealen Kreisfläche. Analog dazu ist die Julia-Menge am Nullpunkt der Mandelknolle eine ideale Kugel. Diese Julia-Mengen unterscheiden sich hier also nur in der Anzahl der Dimensionen voneinander.

Trivia

  • Im 2014 erschienenen Computeranimationsfilm Baymax findet eine Szene im Zentrum eines Wurmloches statt, das dem stilisierten Inneren einer Mandelknolle ähnelt.[5]
  • Ein Alien im Science-Fiction-Horrorfilm Auslöschung als Teil einer Mandelknolle.[6]
  • Das Geisterreich der Kerht im Webcomic Unsounded wird als goldene Mandelknolle dargestellt.[7]

Galerie

Die folgende Galerie zeigt verschiedene Ansichten und Besonderheiten der Mandelknolle, teils auch als Animation:

Siehe auch

Vorlage:Commons

Einzelnachweise