Lojasiewicz-Ungleichung

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Die Łojasiewicz-Ungleichung (in deutschsprachiger Literatur meist: Lojasiewicz-Ungleichung; nach Stanisław Łojasiewicz) ist eine Ungleichung der mathematischen Analysis, die vor allem in der reellen algebraischen Geometrie Anwendung findet.

Anschaulich besagt sie, dass für eine analytische Funktion f der Abstand eines Punktes x von der Nullstellenmenge f1(0) der Funktion f in Abhängigkeit vom Funktionswert f(x) in diesem Punkt abgeschätzt werden kann. Diese Interpretation ist allerdings mit Vorsicht zu betrachten, weil die in der Ungleichung vorkommenden Konstanten von der Funktion f abhängen und es je nach Wahl einer Funktion f natürlich auch in größerer Entfernung von der Nullstellenmenge kleine Funktionswerte geben kann.

Allgemeine Formulierung

Sei Kn kompakt und seien f,g:K (auf einer offenen Umgebung von K definierte) analytische Funktionen mit f1(0)g1(0). Dann gibt es Konstanten c,α>0, so dass für alle xK die Ungleichung

|f(x)|c|g(x)|α

gilt.

Abstand zur Nullstellenmenge

Die allgemeine Formulierung lässt sich insbesondere auf g(x)=d(x,f1(0)) anwenden, denn für diese Funktion ist g1(0)=f1(0). Man erhält das folgende Korollar.

Für jede auf einer offenen Umgebung einer kompakten Menge Kn analytische Funktion f:K gibt es Konstanten c,α>0, so dass für alle xK die Ungleichung

|f(x)|cd(x,f1(0))α

gilt.

Literatur

  • Edward Bierstone, Pierre Milman: Semianalytic and subanalytic sets. Inst. Hautes Études Sci. Publ. Math. No. 67 (1988), 5–42.