Kriterium von Mackey

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Im mathematischen Gebiet der Darstellungstheorie von Gruppen ist das Kriterium von Mackey ein von George Mackey aufgestelltes Kriterium, um die Irreduzibilität von induzierten Darstellungen endlicher Gruppen zu überprüfen.

Begriffe und Notation

Zwei Darstellungen V1 und V2 einer endlichen Gruppe G heißen disjunkt, falls sie keine irreduzible Komponente gemeinsam haben, d. h., falls V1,V2=0 für das Skalarprodukt von Charakteren.

Sei G eine Gruppe und sei H eine Untergruppe. Definiere Hs=sHs1H für sG.
Sei (ρ,W) eine Darstellung der Untergruppe H. Diese definiert durch Einschränkung eine Darstellung ResHs(ρ) von Hs. Wir schreiben Ress(ρ) für ResHs(ρ). Außerdem definiert ρs eine weitere Darstellung von Hs definiert durch ρs(t)=ρ(s1ts). Diese beiden Darstellungen sollten nicht verwechselt werden.

Weiterhin bezeichnen wir mit IndHG(W) oder IndHG(ρ) die von der Darstellung ρ:HGL(W) induzierte Darstellung von G.

Mackeys Irreduzibilitätskriterium

Die induzierte Darstellung V=IndHG(W) ist genau dann irreduzibel, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • W ist irreduzibel.
  • Für jedes sGH sind die zwei Darstellungen ρs und Ress(ρ) von Hs disjunkt.

Ein Beweis dieses Satzes findet sich in [1].

Aus dem Satz erhalten wir direkt folgendes

Korollar

Sei H eine normale Untergruppe von G. Dann ist IndHG(ρ) genau dann irreduzibel, wenn ρ irreduzibel und nicht isomorph zu den Konjugaten ρs für sH ist.

Beweis

Ist H normal, so gilt Hs=H und Ress(ρ)=ρ und damit folgt die Aussage direkt aus dem Kriterium von Mackey.

Literatur

  1. Jean-Pierre Serre: Linear Representations of Finite Groups. Springer Verlag, New York 1977.