Karo (Mengenlehre)

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(Karo) ist ein „kombinatorisches“ Prinzip in der Mengenlehre.

Definition

Für jede unendliche Kardinalzahl κ ist κ eine Abkürzung für die folgenden Aussage:

  • es gibt eine Folge Aα:ακ mit folgenden Eigenschaften:
  • für alle α gilt Aαα
  • für alle Aκ ist die Menge {ακ:Aα=Aα} eine stationäre Teilmenge von κ.

Oft spricht man vereinfachend davon, dass das Prinzip κ es ermöglicht, Teilmengen von κ zu „erraten“. Während die Anzahl der Teilmengen von κ (also die Kardinalität der Potenzmenge von κ) zwar nach dem Satz von Cantor größer als κ ist, postuliert κ, dass es eine transfinite Folge der Länge κ gibt, die alle Teilmengen von κ „errät“ (genauer: stationär oft besser und besser approximiert).

Statt ω1 schreibt man oft nur .

Zusammenhang mit CH und GCH

Die Aussage ◊ ist in der Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre (ZFC) weder beweisbar noch widerlegbar.

Man zeigt leicht, dass aus ◊ die Kontinuumshypothese CH folgt. Allgemeiner folgt aus κ+ die Gleichung 2κ=κ+. Aus CH kann man ◊ nicht folgern, aber aus 2κ=κ+ zusammen mit κω=κ kann man κ+ schließen. Aus der verallgemeinerten Kontinuumshypothese GCH folgt also κ+ für alle κ mit überabzählbarer Konfinalität.

Anwendungen

◊ impliziert, dass die Suslin-Hypothese falsch ist; mit anderen Worten: dass es eine Suslin-Gerade gibt, also eine nicht-separable lineare Ordnung, in der dennoch jede Familie von disjunkten Intervallen höchstens abzählbar ist.