Jacobis Formel

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Jacobis Formel von Carl Gustav Jacob Jacobi drückt in der Analysis die Ableitungsfunktion der Determinante einer von einer Variablen t abhängenden Matrix A(t) durch die Adjunkte von A und der Ableitung von A nach t aus.[1]

Wenn die n×n-Matrix A(t)n×n eine differenzierbare Funktion eines Parameters t ist, dann besagt der Satz:

tdetA=Sp(adj(A)tA)

Darin bezeichnet t die Ableitung nach t, det die Determinante, Sp die Spur und adj die Adjunkte. Mit dem Frobenius-Skalarprodukt von Matrizen A,B:=Sp(ATB) kann das mit der Kofaktormatrix cof(A)=adj(A)T als

tdet(A)=cof(A),tA

notiert werden. Wenn A invertierbar ist, schreibt sich das

tdet(A)=det(A)(A1)T,tA

Herleitung

Das charakteristische Polynom einer n×n-Matrix M lautet

det(λEM)=k=0nckλk,

wobei E die Einheitsmatrix, cn=1 und cn1=Sp(M) ist. Mit dem Determinantenproduktsatz zeigt sich bei det(A)0, sodass die Inverse existiert, und λ=η1:

det(A+ηH)=det(ηA(η1E+A1H))=ηndet(A)det(η1E+A1H)=ηndet(A)(ηn+η1nSp(A1H)+𝒪(η2n))=det(A)(1+ηSp(A1H)+𝒪(η2)),

worin das Landau-Symbole 𝒪(ηk) Terme zusammenfasst, die η in mindestens k-ter Ordnung enthalten und die im folgenden Grenzwert nichts beitragen.

So berechnet sich die Richtungsableitung

DHdet(A):=limη0det(A+ηH)det(A)η=det(A)Sp(A1H)

und nach der Kettenregel die Ableitung

tdet(A)=det(A)Sp(A1tA)=Sp(adj(A)tA)=cof(A),tA

Die Menge der invertierbaren Matrizen in n×n sind eine dichte Teilmenge des Matrizenraums n×n, weswegen die Formel für alle quadratischen Matrizen gilt.

Anwendung

Die Determinante des Deformationsgradienten F gibt das Verhältnis eines (infinitesimal kleinen) Volumens eines Körpers im Ausgangszustand dV und in seinem aktuellen deformierten Zustand dv:

detF=dv/dV>0.

Die Zeitableitung hiervon ist nach Jacobis Formel

tdetF=cofF,tF=detF(F1)T,tF=detFSp(F1tF)=detFSpl=detFdivv

Darin ist l=tFF1 der Geschwindigkeitsgradient, dessen Spur die Divergenz der Strömungsgeschwindigkeit v ist. Diese Divergenz gibt die Quellendichte in der Strömung an, die demnach genau dann verschwindet, wenn die Determinante des Deformationsgradienten zeitlich konstant ist.

Literatur