Identifikationsproblem

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Vorlage:Dieser Artikel Mit dem Identifikationsproblem bezeichnet man in der Statistik, vor allem in der Ökonometrie, den Umstand, dass eine, mehrere oder alle Gleichungen eines Modells nicht eindeutig identifiziert werden können, da mehrere numerische Spezifikationen der Parameter eine Lösung des Gleichungssystems darstellen.

Es kann dann nicht herausgefunden werden, welche Spezifikation der wahren Struktur des Modells entspricht. Die verschiedenen Spezifikationen sind beobachtungsäquivalent. Dies entsteht vor allem, wenn eine Gleichung alle Modellvariablen enthält, da sie dann als Lineartransformation aus den anderen Gleichungen hergestellt werden kann.

Identifizierbarkeit

Eine Struktur ist identifizierbar, wenn keine andere Struktur dieselbe reduzierte Form hat, d. h. wenn von Parametern der reduzierten Form eindeutig auf die Parameter der Strukturform geschlossen werden kann.

Lösungsansätze

Identifikation kann erreicht werden, indem man entweder weitere Modellvariablen hinzufügt oder indem man Variablen aus einzelnen Gleichungen ausschließt. Auf diese Weise sind die Gleichungen linear unabhängig.

Beispiel

Das Modell

y1t=αx1t+βx2t
y2t=ωy1t+γx1t+δx2t
y3t=ξy1t+ϕx1t+ψx3t

wäre nicht identifiziert, da man für gegebene Beobachtungen x1,2 nicht entscheiden kann, welche der Variablen y man denn nun geschätzt hat. Es würde aber identifiziert, wenn jede Gleichung noch eine Variable enthielte, die in den anderen nicht enthalten ist:

y1t=αx1t+βx2t+z1
y2t=ωy1t+γx1t+δx2t+z2
y3t=ξy1t+ϕx1t+ψx3t+z3

Identifikationskriterien

Es ergeben sich bereits aus dem Beispiel zwei Möglichkeiten der Identifikation: Abzählkriterium und Rangkriterium

Das Abzählkriterium reicht in der Regel völlig aus. Es besagt: aus jeder der G Gleichungen müssen G-1 Modellvariablen ausgeschlossen werden, dann ist jede Gleichung und damit das Modell identifiziert. Im o.a. Beispiel müssten G-1, also je zwei, Variablen ausgeschlossen werden. Im nicht identifizierten Fall schließt die zweite Gleichung lediglich y3 aus, die dritte lediglich y2.

Im modifizierten Fall schließt die zweite Gleichung y3 sowie z1 und z3 aus, die dritte Gleichung y2 sowie z1 und z2. Damit ist das Modell identifiziert.

Literatur