Heun-Verfahren

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Das Heun-Verfahren, benannt nach Karl Heun, ist ein einfaches Verfahren zur numerischen Lösung von Anfangswertaufgaben. Es ist ein Einschrittverfahren und ist ein Beispiel für ein zweistufiges explizites Runge-Kutta-Verfahren.[1]

Im Gegensatz zum expliziten Euler-Verfahren erfolgt die Näherung über ein Trapez und nicht über ein Rechteck.

Verfahren

Zur numerischen Lösung des Anfangswertproblems[1]

y=f(t,y),y(t0)=y0

für eine gewöhnliche Differentialgleichung mit dem Verfahren von Heun wähle man eine Diskretisierungsschrittweite h>0, betrachte die diskreten Zeitpunkte

tk+1=t0+kh,k=0,1,2,

und berechne zunächst analog zum expliziten Euler-Verfahren

yk+1[P]=yk+hf(tk,yk),k=0,1,2,

und dann

yk+1=yk+12h(f(tk,yk)+f(tk+1,yk+1[P])),k=0,1,2,

was sich umformen lässt zu

yk+1=12yk+12(yk+1[P]+hf(tk+1,yk+1[P])),k=0,1,2,

Die yk sind die Näherungswerte der tatsächlichen Lösungsfunktion y(t) zu den Zeitpunkten tk.

Mit h wird die Schrittweite bezeichnet. Verkleinert man diese, so wird der Verfahrensfehler kleiner (sprich: die yk liegen näher am tatsächlichen Funktionswert y(tk)). Der globale Fehler des Verfahrens von Heun geht mit h2 gegen null; man spricht auch von Konvergenzordnung 2.

Ähnliche Einschrittverfahren

Einzelnachweise