Herman-Ring

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In der Mathematik sind Herman-Ringe (auch Arnold-Herman-Ringe) ein Begriff aus der Theorie komplexer dynamischer Systeme. Es handelt sich um ringförmige Komponenten der Fatou-Menge, auf denen die Dynamik zu einer irrationalen Drehung konjugiert ist.

Definition

Herman-Ringe der Abbildung f(z)=e2πiτz2(z4)14z, wobei τ=0,6151732 so gewählt wurde, dass die Rotationszahl von f auf dem Einheitskreis 512 beträgt.

Sei f:SS eine holomorphe Abbildung zwischen riemannschen Flächen.

Eine Zusammenhangskomponente U der Fatou-Menge (f) heißt Herman-Ring, wenn es eine biholomorphe Abbildung

ϕ:UR

auf ein Ringgebiet

R={z:r<|z|<1}

mit r>0 gibt, so dass ϕfϕ1 eine irrationale Drehung, also

ϕfϕ1(z)=e2πiαz

für ein α ist.

Geschichte

Nach Fatous Klassifikation invarianter Komponenten der Fatou-Menge für die Iteration einer rationalen Funktion f müssen diese entweder Attraktionsgebiete, parabolische Gebiete oder Rotationsgebiete sein. Rotationsgebiete sind mit heutigen Bezeichnungen entweder Siegel-Scheiben oder Herman-Ringe. Die Existenz von Siegel-Scheiben wurde 1942 von Siegel bewiesen, während die Existenz von Herman-Ringen lange offen war und erst 1979 von Herman (mit Hilfe eines Satzes von Arnold über die Lösbarkeit einer gewissen Funktionalgleichung) bewiesen wurde.

Literatur

  • Michael Herman: Sur la conjugaison différentiable des difféomorphismes du cercle à des rotations, Publications Mathématiques de l’IHÉS 49, 5–233 (1979)