Herbrand-Universum

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Das Herbrand-Universum ist eine Menge in der Prädikatenlogik, die als Grundmenge zur Definition der Herbrand-Struktur herangezogen wird. Beide Begriffe sind Teil des Herbrand-Theorems, benannt nach Jacques Herbrand.

Definition

Sei F eine (geschlossene) Formel in bereinigter Skolemform. Das Herbrand-Universum zu F, bezeichnet mit HF, ist die kleinste Menge von Termen, die folgende Bedingungen erfüllt:

  1. Ist c eine in F vorkommende Konstante, dann ist cH0.
  2. Kommt in F keine Konstante vor, so wird eine neue Konstante a eingeführt und in H0 aufgenommen.
  3. Hk+1 ist induktiv definiert durch HkG. Dabei ist G eine Menge von Termen, die sich mittels der in F vorkommenden Funktionssymbole und den bereits konstruierten Termen aus Hk bilden lassen. Sei beispielsweise g ein solches n-stelliges Funktionssymbol und seien t1,t2,...,tn Terme aus Hk, dann ist g(t1,t2,...,tn)Hk+1. Jeder so durch Funktionssymbole aus F und Terme aus Hk bildbare Term ist Element von Hk+1.

Daraus ergibt sich das Herbrand-Universum zu F:

HF=k0Hk

Beispiel

F bezeichne eine prädikatenlogische Formel mit

F:=xy(P(x,a)Q(x,f(y)))

HF ergibt sich zu

HF={a,f(a),f(f(a)),}

Man sieht, dass bereits ein Funktionssymbol in F zu einer unendlichen Menge von Termen führt.

Beispiel 2

F bezeichne eine prädikatenlogische Formel mit

F:=xy(f(x)g(y))

Die jeweiligen Teilmengen sehen wie folgt aus:

H0={a} ( Konstante a wurde eingeführt und in H0 eingefügt )
H1={a,f(a),g(a)}
H2={a,f(a),g(a),f(f(a)),f(g(a)),g(f(a)),g(g(a))}
H3=H2

HF=limnHn

Beispiel 3

F bezeichne eine prädikatenlogische Formel mit

F:=xy[F(x,a)¬G(b,f(y))]
H0={a,b}
H1={a,b,f(a),f(b)}
H2={a,b,f(a),f(b),f(f(a)),f(f(b)),}

HF=limnHn=H0H1H2

Siehe auch