Herbrand-Interpretation

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In der mathematischen Logik ist eine Herbrand-Interpretation einer Sprache der Logik erster Stufe mit Signatur 𝒮 eine 𝒮-Interpretation =(U,I), bei der das Universum U das Herbrand-Universum über 𝒮, d. h. die Menge aller Terme ohne Variablen, ist, und jeder Term „durch sich selbst“ interpretiert wird. Somit lässt sich eine Herbrand-Interpretation vollständig durch die Angabe der Interpretation der Relationssymbole beschreiben.

Formal wird jedes Funktionssymbol f𝒮 durch die Funktion fI:UU; tf(t) interpretiert. Die Menge HB der einfachen Aussagen heißt Herbrand-Basis zu 𝒮. Die Interpretation der Relationssymbole ist nun vollständig spezifiziert durch eine Teilmenge 𝒜HB der Herbrand-Basis, wobei jedes n-stellige Relationssymbol R𝒮 durch die Relation RI={(t1,,tn)UnR(t1,,tn)𝒜} interpretiert wird.

Beispiel

Enthalte die Signatur S nur das Konstantensymbol a und das Funktionssymbol f. Das zugehörige Herbrand-Universum ist D(𝒮)={a,f(a),f(f(a)),...}. Dann lautet die Zuordnung zwischen Funktionssymbolen und Elementen aus dem Universum:

fI(a)=f(a)
fI(f(a))=f(f(a))
fI(f(f(a)))=f(f(f(a)))
...