Herbrand-Expansion

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Die Herbrand-Expansion stellt eine Menge von prädikatenlogischen Formeln dar, die aus einer gegebenen Formel F durch eine spezielle Art der Substitution abgeleitet werden können. Mit Hilfe dieser Formelmenge kann die Unerfüllbarkeit einer prädikatenlogischen Formel in einer aussagenlogischen Form abgebildet werden. Die Herbrand-Expansion wurde nach dem französischen Logiker Jacques Herbrand benannt.

Definition

Sei F=y1y2...ynF* eine geschlossene Formel in Skolemform, F* bezeichne die quantorenfreie Matrix.

Für F wird die Herbrand-Expansion E(F) definiert mit:

E(F)={F*[y1/t1][y2/t2]...[yn/tn]|t1...tnD(F)}
D(F) ist das Herbrand-Universum von F.

Umgangssprachlich: Alle Variablen in der Matrix F* werden durch Terme aus D(F) ersetzt, alle Möglichkeiten werden durchgespielt. Man spricht auch von der Menge der Instanzen der Formel F.

Beispiel

Sei F=xyzP(x,f(y),g(z,x))

Dann ist D(F)={a,f(a),g(a,a),f(g(a,a)),g(f(a),f(a)),...}, siehe Herbrand-Universum.

Die einfachsten Formeln in E(F) sind:

P(a,f(a),g(a,a)) mit [x/a][y/a][z/a]
P(f(a),f(a),g(a,f(a))) mit [x/f(a)][y/a][z/a]
P(a,f(a),g(g(a,a),a)) mit [x/a][y/a][z/g(a,a)]

Man beachte, dass in diesem Fall E(F) unendlich ist. Die Formeln können jetzt wie aussagenlogische Formeln (Aussagenlogik) behandelt werden, da sie keine Variablen enthalten.

Siehe auch

Literatur

  • Schöning, Uwe: Logik für Informatiker. 5. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8274-1005-3.