Gemischter Binomial-Prozess

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Als gemischte Binomial-Prozesse bezeichnet man eine spezielle Klasse von Punktprozessen in der Theorie der stochastischen Prozesse, einem Teilgebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie. Gemischte Binomial-Prozesse sind Verallgemeinerungen von Binomial-Prozessen in dem Sinne, als dass bei ihnen nicht eine deterministische Anzahl von Zufallsvariablen betrachtet wird, sondern eine zufällige.

Definition

Gegeben sei ein Messraum (S,𝒜) sowie unabhängig, identisch verteilte Zufallsvariablen X1,X2,X3, mit Werten in S. Des Weiteren sei Y eine weitere Zufallsvariable, die unabhängig von allen Xi ist und fast sicher Werte in annimmt. Es bezeichne δx das Dirac-Maß auf dem Punkt x, also

δx(A):={1 falls xA 0 sonst 

für A𝒜.

Dann heißt das durch

ζ:=i=1YδXi

definierte zufällige Maß ζ auf (S,𝒜) ein gemischter Binomial-Prozess. Ist P die Verteilung der Xi, also XiP, so heißt ζ auch der durch Y und P gegebene gemischte Binomial-Prozess.

Eigenschaften

Intensitätsmaß und Verteilung

Für jede messbare Menge A ist ζ(A) eine binomialverteilte Zufallsvariable mit Parametern Y und P(A). Es gilt also

ζ(A)BinY,P(A).

Ist E(Y)< und sind die Xi integrierbar, so gilt nach der Formel von Wald

E(ζ(A))=E(Y)E(δXi(A))=E(Y)P(A).

Hierbei ist δXi wieder also zufälliges Maß zu sehen. Somit ist das Intensitätsmaß Eζ eines gemischten Binomial-Prozesses ζ in diesem Fall durch

Eζ=E(Y)P

gegeben.

Beziehung zum Binomial-Prozess

Nimmt die Zufallsvariable Y fast sicher den Wert n an, so geht der gemischte Binomialprozess in einen Binomial-Prozess über, der durch n und die Verteilung von Xi bestimmt wird.

Laplace-Transformierte

Die Laplace-Transformation eines gemischten Binomial-Prozesses gegeben Y=k ist gegeben durch

P,n(f)=[exp(f(x))P(dx)]k

für alle messbaren positiven Funktionen f.

Literatur