Gemischte Poisson-Verteilung

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die gemischte Poisson-Verteilung ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung in der Stochastik, die univariat ist und zu den diskreten Wahrscheinlichkeitsverteilungen zählt. Sie ist als allgemeiner Ansatz für die Schadenzahlverteilung in der Versicherungsmathematik zu finden und wird auch als epidemiologisches Modell untersucht. Sie verallgemeinert die Poisson-Verteilung und sollte nicht mit der zusammengesetzten Poisson-Verteilung verwechselt werden.

Definition

Eine Zufallsvariable X genügt der Gemischten Poisson-Verteilung mit der Dichte π(λ), wenn sie die Wahrscheinlichkeiten

P(X=k)=pπ(k)=0λkk!eλπ(λ)dλ

besitzt. Wenn wir die Wahrscheinlichkeiten der Poisson-Verteilung mit qλ(k) bezeichnen, gilt folglich

P(X=k)=pπ(k)=0qλ(k)π(λ)dλ.

Eigenschaften

Im Folgenden sei μπ=0λπ(λ)dλ der Erwartungswert der Dichte π(λ), und σπ2=0(λμπ)2π(λ)dλ die Varianz dieser Dichte.

Erwartungswert

Der Erwartungswert ergibt sich zu

E(X)=μπ.

Varianz

Für die Varianz erhält man

Var(X)=μπ+σπ2.

Standardabweichung

Aus Erwartungswert und Varianz erhält man die Standardabweichung

σ=μπ+σπ2.

Variationskoeffizient

Für den Variationskoeffizienten ergibt sich:

VarK(X)=μπ+σπ2μπ2.

Schiefe

Die Schiefe lässt sich darstellen als

v(X)=(μπ+σπ2)32[0(λμπ)3π(λ)dλ+μπ].

Charakteristische Funktion

Die charakteristische Funktion hat die Form

φX(s)=Mπ(eis1).

Dabei ist Mπ die momenterzeugende Funktion der Dichte.

Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion

Für die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion erhält man

mX(s)=Mπ(s1).

Momenterzeugende Funktion

Die momenterzeugende Funktion der gemischten Poisson-Verteilung ist

MX(s)=Mπ(es1).

Literatur

  • Jan Grandell: Mixed Poisson Processes. Chapman & Hall, London 1997, ISBN 0-412-78700-8.
  • Tom Britton: Stochastic Epidemic Models with Inference. Springer, 2019, Vorlage:DOI

Vorlage:Navigationsleiste Wahrscheinlichkeitsverteilungen