F-Yang-Mills-Gleichungen

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Die F-Yang-Mills-Gleichungen (kurz F-YM-Gleichungen) sind in der Yang-Mills-Theorie eine Verallgemeinerung der Yang-Mills-Gleichungen. Ihre Lösungen werden F-Yang-Mills-Zusammenhänge (oder F-YM-Zusammenhänge) genannt. Einfache und wichtige Spezialfälle von F-Yang-Mills-Zusammenhängen sind exponentielle Yang-Mills-Zusammenhänge mit der Exponentialfunktion als F sowie p-Yang-Mills-Zusammenhänge mit p als Exponent einer Potenz der Norm der Krümmung ähnlich zur p-Norm. Ebenfalls oft betrachtet werden Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhänge (kurz YMBI-Zusammenhänge) mit negativem oder positiven Vorzeichen in einer Funktion F mit der Quadratwurzel. Dies macht die Yang-Mills-Born-Infeld-Gleichung ähnlich zur Minimalflächengleichung.

F-Yang-Mills-Wirkung

Sei F:0+0+eine streng monoton steigende C2-Funktion (also mit F>0) mit F(0)=0. Sei:[1]

dF:=supt0tF(t)F(t).

Da F eine C2-Funktion ist, kann ebenfalls die folgende Konstante betrachtet werden:[2]

dF=supt0tF(t)F(t).

Sei G eine kompakte Lie-Gruppe mit Lie-Algebra 𝔤 und EB ein G-Hauptfaserbündel, wobei B eine orientierbare Riemannsche Mannigfaltigkeit mit Metrik g und Volumenform volg ist. Sei Ad(E):=E×G𝔤B das adjungierte Bündel. Ω1(E,𝔤)Ω1(B,Ad(E)) ist der Raum der Zusammenhänge,[3] welche entweder unter der adjungierten Darstellung Ad invariante Lie-Algebra-wertige oder vektorbündelwertige Differentialformen sind. Da der Hodge-Stern-Operator mit der Metrik g und der Volumenform volg auf der Basismannigfaltigkeit B definiert ist, wird gewöhnlich der zweite Raum benutzt.

Die F-Yang-Mills-Wirkung ist gegeben durch:[2][4]

YMF:Ω1(B,Ad(E)),YMF(A):=BF(12FA2)dvolg.

Für einen flachen Zusammenhang AΩ1(B,Ad(E)) (mit FA=0) ist YMF(A)=F(0)vol(M). Daher wird F(0)=0 gefordert, um eine Divergenz für eine nicht kompakte Mannigfaltigkeit B zu verhindern, obwohl die Bedingung auch weggelassen werden kann, da lediglich F von weiterem Interesse ist.

F-Yang-Mills-Zusammenhänge und -Gleichung

Ein Zusammenhang AΩ1(B,Ad(E)) wird F-Yang-Mills-Zusammenhang genannt, wenn dieser ein kritischer Punkt der F-Yang-Mills-Wirkung ist, also:

ddtYMF(A(t))|t=0=0.

für jede glatte Familie A:(ε,ε)Ω1(B,Ad(E)) mit A(0)=A gilt. Das gilt genau dann, wenn die F-Yang-Mills-Gleichungen erfüllt sind:[2][4]

dA(F(12FA2)FA)=0.

Für einen F-Yang-Mills-Zusammenhang AΩ1(B,Ad(E)) wird dessen Krümmung FAΩ2(B,Ad(E)) als F-Yang-Mills-Feld bezeichnet.

Ein F-Yang-Mills-Zusammenhang mit:[1][2][4]

  • F(t)=t ist einfach ein gewöhnlicher Yang-Mills-Zusammenhang. In diesem Fall ist dF=0.
  • F(t)=exp(t) wird exponentieller Yang-Mills-Zusammenhang genannt. In diesem Fall ist dF=. Die exponentielle und normierte exponentielle Yang-Mills-Wirkung werden jeweils mit YMe und YMe0 bezeichnet.[5]
  • F(t)=1p(2t)p2 wird p-Yang-Mills-Zusammenhang genannt. In diesem Fall ist dF=p21. Gewöhnliche Yang-Mills-Zusammenhänge sind genau die 2-Yang-Mills-Zusammenhänge. Die p-Yang-Mills-Wirkung wird mit YMp bezeichnet.
  • F(t)=112t bzw. F(t)=1+2t1 wird Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhang (oder YMBI-Zusammenhang) mit negativem bzw. positiven Vorzeichen genannt. In diesem Fall ist dF= bzw. dF=0. Die Yang-Mills-Born-Infeld-Wirkungen mit negativem und positivem Vorzeichen werden jeweils mit YMBI und YMBI+ bezeichnet. Die Yang-Mills-Born-Infeld-Gleichungen mit positivem Vorzeichen sind verwandt mit der Minimalflächengleichung:
    dAFA1+FA2=0.

Stabile F-Yang-Mills-Zusammenhänge

Analog zu (schwach) stabilen Yang-Mills-Zusammenhängen lassen sich (schwach) stabile F-Yang-Mills-Zusammenhänge definieren. Ein F-Yang-Mills-Zusammenhang A0Ω1(B,Ad(E)) wird stabil genannt, wenn:

d2dt2YMF(A(t))|t=0>0

für jede glatte Familie A:(ε,ε)Ω1(B,Ad(E)) mit A(0)=A gilt. A wird schwach stabil genannt, wenn nur 0 gilt. Ein F-Yang-Mills-Zusammenhang, welcher nicht schwach stabil ist, wird instabil genannt.[4] Für ein (schwach) stabilen oder instabilen F-Yang-Mills-Zusammenhang AΩ1(B,Ad(E)) wird dessen Krümmung FAΩ2(B,Ad(E)) zudem als (schwach) stabiles oder instabiles F-Yang-Mills-Feld bezeichnet.

Eigenschaften

  • Für einen Yang-Mills-Zusammenhang mit konstanter Krümmung impliziert die Stabilität als Yang-Mills-Zusammenhang die Stabilität als exponentiellen Yang-Mills-Zusammenhang.[5]
  • Alle nichtflachen exponentiellen Yang-Mills-Zusammenhänge über Sn mit n5 und:
    FAn42
sind instabil.[2][4]
  • Alle nichtflachen Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhänge mit negativem Vorzeichen über Sn mit n5 und:
    FAn4n2
sind instabil.[2]
  • Alle nichtflachen F-Yang-Mills-Zusammenhänge über Sn mit n>4(dF+1) sind instabil.[2] Dieses Resultat beinhaltet die folgenden Spezialfälle:
    • Alle nichtflachen Yang-Mills-Zusammenhänge über Sn mit n>4 sind instabil.[6][7][8] James Simons präsentierte dieses Resultat ohne schriftliche Publikation in Tokio im September 1977 während eines Symposiums zu „Minimal Submanifolds and Geodesics“.
    • Alle nichtflachen p-Yang-Mills-Zusammenhänge über Sn mit n>2p sind instabil.
    • Alle nichtflachen Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhänge mit positivem Vorzeichen über Sn mit n>4 sind instabil.
  • Für 0dF16 sind alle nichtflachen F-Yang-Mills-Zusammenhänge über der Cayley-Ebene F4/Spin(9) instabil.[4]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise