Differenz-Operator

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Ein Differenz-Operator ist in der Mathematik ein Operator, mit dem die Differenz einer Funktion in mehreren Variablen verallgemeinert wird. Dadurch lassen sich beispielsweise Eigenschaften wie die Monotonie einer reellen Funktion einer Variable auf Funktionen mehrerer Variablen verallgemeinern. Ein anderes Anwendungsgebiet von Differenz-Operatoren ist die Stochastik und Maßtheorie, wo mit ihrer Hilfe abstrakte Volumenbegriffe definiert werden.

Definition

Mehrdimensionale Analysis

Gegeben sei eine reellwertige Funktion mehrerer reeller Variablen

F:n

Dann ist der Differenzenoperator für a1=(a11,,an1),a2=(a12,,an2) definiert als

Δa1a2F:=i1,,in{1,2}(1)i1++inF(a1i1,,anin)

und die Differenzenbildung in der ν-ten Komponente als

νΔαβF:=F(x1,,xν1,β,xν+1,,xn)F(x1,,xν1,α,xν+1,,xn).

Finite Differenzen

In der Theorie der finiten Differenzen existieren auch die Differenzoperatoren[1]

Δf:=f(x+1)f(x)

und

f:=f(x)f(x1).

Geschrieben mit dem Shiftoperator saf:=f(x+a) als

Δf=(s+1id)f,f=(ids1)f.

Allgemeiner

Allgemeiner definiert man die Vorwärts-Differenz

Δhf:=f(x+h)f(x),

die Rückwärts-Differenz

hf:=f(x)f(xh),

und die zentrierte Differenz

δhf:=f(x+h2)f(xh2).

Erläuterung

Durch Austausch der einzelnen Komponenten wird von den beiden Vektoren ein Quader im n mit 2n Ecken erzeugt. Die Funktionswerte an diesen Ecken werden dann noch in Abhängigkeit von Ursprungsvektor der Komponenten mit einem Vorzeichen versehen und dann addiert, beispielsweise für n=2:

Δa1a2F=F(a12,a22)F(a11,a22)F(a12,a21)+F(a11,a21).

Die Differenzbildung in der ν-ten Komponente ist zwar konstant im ν-ten Eintrag, wird aber meist immer noch als Funktion auf n aufgefasst, um das weitere Anwenden von Differenzoperatoren zu ermöglichen.

Eigenschaften

Der Differenzen-Operator ist linear, das heißt, es gilt

Δa1a2(F+G)=Δa1a2F+Δa1a2G

Des Weiteren ist

Δa1a2F=i1=12(1)i1i2=12(1)i2in=12(1)inF(a1i1,,anin)=1Δa11a12nΔan1an2F

Außerdem gilt für μν

μΔαβνΔαβF=νΔαβμΔαβF

Die Differenzbildung der Komponenten ist also vertauschbar.

Verwendung

Mittels des Differenzoperators lässt sich beispielsweise die Monotonie einer Funktion verallgemeinern: Eine Funktion F:n heißt dann rechtecksmonoton, wenn

abΔabF0

gilt. Dabei ist ab komponentenweise zu verstehen, also abaibi für alle Indizes. Darauf aufbauend lassen sich solche Funktionen dann weiter untersuchen.

Außerdem werden Differenzoperatoren in der Maßtheorie und der Stochastik zur Definition von Maßen auf dem n mittels multivariater Verteilungsfunktionen verwendet.

Literatur

Einzelnachweise