Delta-Methode

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Die Delta-Methode ist in der asymptotischen Statistik eine Methode um die asymptotische Normalverteilung der Funktion einer asymptotisch normalverteilten Zufallsvariablen zu bestimmen.

Univariater Fall

Aussage

Wenn für eine Folge von Zufallsvariablen X1,,Xn mit zwei endlichen Konstanten μ und σ20

n(Xnμ)V𝒩(0,σ2)

gilt, wobei V die Konvergenz in Verteilung bezeichnet, dann gilt für eine differenzierbare Funktion g mit g(μ)0:

n(g(Xn)g(μ))V𝒩(0,σ2(g(μ))2).[1]

Beispiel

Es sei X1,,Xn eine Folge stochastisch unabhängiger und identisch verteilter Zufallsvariablen mit Erwartungswert μ und Varianz 0<σ2<. Für die Folge der zufälligen arithmetischen Mittel X¯n=1ni=1nXi folgt dann aus dem zentralen Grenzwertsatz der Statistik

n(Xn¯μ)V𝒩(0,σ2).

Wenn man sich für die asymptotische Verteilung von Yn=eX¯n interessiert, dann ist g(x)=ex, g(x)=ex, g(μ)=eμ und (g(μ))2=e2μ. Die Delta-Methode ergibt dann

n(Yneμ)V𝒩(0,σ2e2μ).[2]

Verallgemeinerung

Für den Fall g(μ)=0 und g(μ)0 gibt es eine Verallgemeinerung der Delta-Methode, die Delta-Methode zweiter Ordnung, die besagt, dass

n(g(Xn)g(μ))Vσ2g(μ)2Z2,

wobei Z eine standardnormalverteilte Zufallsvariable ist.[3]

Multivariater Fall

Für eine Folge p-dimensionaler Zufallsvektoren 𝐗1,,𝐗n gelte

n(𝐗nμ)V𝒩p(𝟎,Σ)

mit μp und einer positiv semidefiniten Matrix Σp×p. Für eine differenzierbare Funktion g:p bezeichne μ den Spaltenvektor der partiellen Ableitungen der Funktion g an der Stelle μ, der komponentenweise von Null verschieden ist. Dann gilt

n(g(𝐗n)g(μ))V𝒩(0,μTΣμ).[4]

Funktionale Delta-Methode

Es gibt eine Verallgemeinerung für Funktionen einer unendlich-dimensionalen Zufallsvariable (eines stochastischen Prozesses) durch die funktionale Delta-Methode.[5] Die funktionale Delta-Methode wird manchmal auch als Von-Mises-Methode bezeichnet.

Literatur

Einzelnachweise