Cartan-Projektion

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In der Mathematik ist die Cartan-Projektion ein Hilfsmittel in der Theorie der Lie-Gruppen und Lie-Algebren.

Definition

Es sei G eine halbeinfache Lie-Gruppe mit Lie-Algebra 𝔤 und 𝔞𝔤 eine Cartan-Unteralgebra. Zu einem Wurzelsystem Σ sei 𝔞+𝔞 die positive Weyl-Kammer und A+=exp(𝔞+).

Dann gibt es eine eindeutige maximal kompakte Untergruppe KG mit

G=KA+K

und eine eindeutige Abbildung

μ:GA+,

so dass sich jedes gG auf eindeutige Weise als g=k1μ(g)k2 mit (von g abhängenden) k1,k2K zerlegen lässt.

Die Abbildung μ:GA+ heißt Cartan-Projektion. Es gilt μ(g)=KgKA+.

Beispiel

Es sei

G=SL(n,),K=SO(n),A+={diag(σ1,,σn)G:σ1σn>0}.

Dann ist die Cartan-Projektion gegeben durch

μ(g)=diag(σ1(g),,σn(g)),

wobei σi(g)2 der i-te Eigenwert von gtg ist.

Jordan-Projektion

Eine andere stetige Projektion λ:G𝔞+ kann man durch die Jordan-Zerlegung definieren, sie hängt mit der Cartan-Projektion über

λ(g)=limnexp1(μ(gn))n

zusammen.[1] Im Fall G=SL(n,) erhält man die Abbildung

λ(g)=(logλ1(g),logλ2(g),,logλn(g)),

wobei λ1(g),,λn(g) die Eigenwerte (evtl. mit Wiederholungen) in aufsteigender Reihenfolge sind.

Literatur

  • Helgason, Sigurdur: Differential geometry, Lie groups, and symmetric spaces. Corrected reprint of the 1978 original. Graduate Studies in Mathematics, 34. American Mathematical Society, Providence, RI, 2001. ISBN 0-8218-2848-7 (Kapitel 9)
  • Benoist, Yves: Actions propres sur les espaces homogènes réductifs. (Kapitel 3) pdf

Einzelnachweise

  1. Benoist: Propriétés asymptotiques des groupes linéaires, GAFA 7 (1997), 1-47