Bruhat-Tits-Gebäude

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Bruhat-Tits-Baum für SL(2,2)

In der Mathematik sind Bruhat-Tits-Gebäude eine nicht-archimedische Variante symmetrischer Räume. Sie sind nach François Bruhat und Jacques Tits benannt.

Bruhat-Tits-Gebäude für SL(n,K)

Sei K ein Körper und v eine diskrete Bewertung. Der Bewertungsring 𝒪v ist definiert durch 𝒪v={xK:v(x)0}.

Das Bruhat-Tits-Gebäude für die spezielle lineare Gruppe G=SL(n,K) ist ein (n-1)-dimensionaler Simplizialkomplex.

Ecken: Seine Ecken (0-Simplizes) sind die Homothetieklassen von Gittern in Kn. (Ein Gitter ist ein 𝒪v-Modul vom Rang n, zwei Gitter Λ,Λ gehören zur selben Homothetieklasse wenn Λ=αΛ für ein αK.)

Simplizes: m+1 Ecken s0,,sm bilden genau dann einen m-dimensionalen Simplex, wenn sie durch Gitter Λ0,,Λm mit

ωΛmΛ0Λ1Λm

mit einem irreduziblen Element ω𝒪v repräsentiert werden.

Insbesondere ist das Bruhat-Tits-Gebäude von SL(2,K) ein unendlicher Baum, dessen Knoten die Valenz char(k)+1 haben, wobei k der zu K assoziierte Restklassenkörper ist. Man spricht in diesem Fall von einem Bruhat-Tits-Baum.

Allgemein kann ein Bruhat-Tits-Gebäude für jede reduktive Gruppe G über einem lokalen Körper K definiert werden.[1]

Eigenschaften

Das Bruhat-Tits-Gebäude ist ein euklidisches Gebäude und insbesondere ein CAT(0)-Raum. Der Link jeder Ecke ist ein sphärisches Tits-Gebäude und insbesondere ein CAT(1)-Raum.

Die Gruppe G wirkt eigentlich diskontinuierlich durch simpliziale Automorphismen auf ihrem Bruhat-Tits-Gebäude.

Das Bruhat-Tits-Gebäude ist kontrahierbar, endlich-dimensional und lokal endlich, letzteres heißt, dass jeder Simplex nur zu endlich vielen Simplizes adjazent ist.

Literatur

  • Jean-Pierre Serre: Trees (= Springer Monographs in Mathematics.). Translated from the French original by John Stillwell. Corrected 2nd printing of the 1980 English translation. Springer, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-44237-5.
  • Ian G. MacDonald: Spherical functions on a group of p-adic type (= Publications of the Ramanujan Institute. 2, Vorlage:ISSN). University of Madras – Ramanujan Institute, Madras 1971.

Einzelnachweise

  1. Abschnitt 3.2 in Remy-Thuillier-Werner, op. cit.