Arnolds Katzenabbildung

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Arnolds Katzenabbildung (auch Anosovs Katzenabbildung) ist in der Theorie der dynamischen Systeme das einfachste Beispiel eines Anosov-Diffeomorphismus und damit ein explizit berechenbares chaotisches System. Sie ist benannt nach Wladimir Igorewitsch Arnold, der die Eigenschaften der Transformation anhand der Darstellung einer Katze demonstrierte.

Das Bild zeigt, wie die Abbildung mit der Matrix (2111) das Einheitsquadrat verformt und wie die Stücke modulo 1 neu arrangiert werden. Die gestrichelten Linien geben die Richtungen maximaler Streckung und Stauchung an, sie entsprechen den Eigenvektoren der Matrix.

Definition

Arnolds Katzenabbildung ist die Selbstabbildung des Torus 2/2 definiert durch

F(x,y)=(2x+y,x+y)mod1

oder in Matrixnotation

F([xy])=[2111][xy]mod1=[1101][1011][xy]mod1.

Eigenschaften

Diskretisierung für n = 150. Nach 300 Iterationen erhält man wieder die Identitätsabbildung.
  • Die Abbildung ist ein Anosov-Diffeomorphismus: die Matrix (2111) hat zwei Eigenwerte λ1>1 und λ2<1, die Eigenvektoren liefern eine Zerlegung
TxT2=ExuExs
in jedem Punkt xT2, wobei Exu und Exs nach der kanonischen Identifizierung
TxT22
den Eigenvektoren zu λ1 und λ2 entsprechen. Die Projektionen der zu den Eigenvektoren parallelen Geraden auf den Torus sind die stabilen und instabilen Mannigfaltigkeiten der Abbildung.
λ1n+λ2n2.
Die periodischen Punkte liegen dicht. Ein Punkt ist genau dann präperiodisch, wenn er rationale Koordinaten hat.
F1(x,y)=(2xy,x+y)mod1.
  • Die Diskretisierung
(/n)2(/n)2
ist periodisch mit Periode 3n.

Literatur

  • Vladimir I. Arnold, André Avez: Ergodic problems of classical mechanics. Translated from the French by A. Avez. W. A. Benjamin, Inc., New York – Amsterdam 1968.
  • Freeman Dyson, Harold Falk: Period of a discrete cat mapping. Amer. Math. Monthly 99 (1992), 603–614.