Sechsdimensionale holomorphe Chern-Simons-Theorie

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Sechsdimensionale holomorphe Chern-Simons-Theorie (auch D = 6 holomorphe Chern-Simons-Theorie, kurz D = 6 HCS), alternativ auch nur holomorphe Chern-Simons-Theorie, ist im mathematischen Teilgebiet der Differentialgeometrie eine Eichtheorie über einer dreidimensionalen komplexen Mannigfaltigkeit (also mit sechs reellen Dimensionen). Dabei stammt die Benennung von der Verwendung einer holomorphen Analogie der Chern-Simons-3-Form in der Wirkung, kombiniert mit einer holomorphen (0,3)-Form mithilfe des Dachproduktes. Eine Wirkung nur mit einer einzigen Chern-Simons-Formen ist nicht möglich, da diese nur in ungeraden Dimensionen existieren. Benannt ist die Theorie nach Shiing-Shen Chern und James Simons, welche die zugrundeliegenden Chern-Simons-Formen erstmals im Jahr 1974 beschrieben.[1]

Formulierung

Sei G eine einfache komplexe Lie-Gruppe mit Lie-Algebra 𝔤. Sei EB ein G-Hauptfaserbündel mit einer dreidimensionalen komplexen Mannigfaltigkeit B (womit auch E eine komplexe Mannigfaltigkeit ist). Sei Ad(E):=E×G𝔤B das adjungierte Vektorbündel. Sei AΩ(0,1)(B,Ad(E)) ein komplexer Zusammenhang und ΩΩ(3,0)(B,Ad(E)).

Die holomorphe Chern-Simons-3-Form ist gegeben durch:[2]

HCS(A):=tr(AA+23AAA)Ω(0,3)(B).

Dabei ist die Spur tr eine G-invariante (definiert mithilfe der adjungierten Darstellung) Bilinearform auf der Lie-Algebra 𝔤, welche dafür sorgt, dass die Differentialformen keine Koeffizienten mehr in dieser annehmen. Da die Lie-Gruppe G und demnach auch die Lie-Algebra 𝔤 einfach sind, ist diese Bilinearform proportional zur Killing-Form. Oft wird daher einfach direkt diese verwendet. (Im Falle einer Matrizengruppe G und einer Matrizenalgebra 𝔤 kann dabei einfach die gewöhnliche Spur tr von quadratischen Matrizen genommen werden.) Die Wirkung der sechsdimensionalen holomorphen Chern-Simons-Theorie ist gegeben durch:[2]

S(A):=i2πBΩHCS(A).

Dabei ist ΩHCS(A)Ω(3,3)(B) wie für die Integration über B notwendig.

Verbindungen

Vierdimensionale Chern-Simons-Theorie (D = 4 CS) ergibt sich durch Symmetriereduktion aus der sechsdimensionalen holomorphen Chern-Simons-Theorie über dem Twistor-Raum, der Eigenbezeichnung des dritten komplexen projektiven Raumes P3. Ebenfalls daraus ableiten lassen sich die antiselbstdualen Yang-Mills-Gleichungen (ASDYM-Gleichungen) in vier Dimensionen, wobei beide zur Beschreibung von integrierbaren Systemen benutzt werden können. Im hinteren Fall ist dies als Ward-Vermutung bekannt. Beide Wege aus D = 6 HCS über D = 4 CS und ASDYM führen auf das gleiche Resultat.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise