Konzentration des Maßes

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Unter der Konzentration des Maßes versteht man ein mathematisches Phänomen aus der Maßtheorie, welches an vielen Stellen in der Stochastik auftritt, aber auch in anderen Gebieten wie der Funktionalanalysis und der Kombinatorik.

Wesentliche Arbeit zur Konzentration des Maßes stammt aus den 1970ern von Vitali Milman aus dem Studium der asymptotischen Geometrie von Banachräumen, welcher die Vorarbeit von Paul Lévy weiterführte.[1]

Anschaulich kann man die Konzentration des Maßes in der Stochastik als den Effekt interpretieren, dass Funktionen mit vielen kleinen lokalen Fluktuationen sich mit großer Wahrscheinlichkeit wie Konstanten verhalten.

Lévys isoperimetrische Ungleichung

Die isoperimetrische Ungleichung auf der Sphäre stammt von Lévy.[2]

Wir betrachten den Raum (n,,μ) wobei die euklidische Norm und μ das sphärische Wahrscheinlichkeitsmaß auf n bezeichnet. Dieses ist normiert und rotations-invariant auf 𝕊n1:={xn:x=1}, das bedeutet μ(𝕊n1)=1 und für ein A𝕊n1 und eine Rotation T gilt μ(TA)=μ(A).

Sei nun A𝕊n1, definiere die geodäsische Distanz d(x,A)=inf\limits yAd(x,y) und mit Aδ bezeichnen wir das δ-Verfetten der Menge A

Aδ:={xn:d(x,A)<δ}.

Mit B bezeichnen wir das Kugelsegment B:={x𝕊n1|d(x,x0)p} um einen Punkt x0 für ein passendes p, so dass μ(A)=μ(B). Dann gilt für t>0

μ(At)μ(Bt).

Nehme nun an, dass μ(A)=1/2 dann gilt

μ(At)μ(Bt)=1tπ2dθ112e(n1)t22=1Cec(n1)t2

und somit verkleinert sich das Maß der Komplementärmenge Atc exponentiell bei Wachstum des t, sobald μ(A)=1/2 erreicht hat

μ(Atc)Cec(n1)t2.

Es kommt zur Konzentration des Maßes auf der Sphäre.

Vitali Milman nützte dieses Resultat in seinem Beweis des Satzes von Dvoretzky.

Konzentration des Maßes

Sei (Mn,dn,μn) ein Familie metrischer Wahrscheinlichkeitsräume. Definiere die Konzentrationsraten

αn(t):=sup\limits AMn:μn(A)1/2μn(dn(Mn,A)t)=sup\limits AMn:μn(A)1/2μn(Atc)

wobei At das t-Verfetten bezeichnet.

Dann wird (Mn,dn,μn) Lévy-Familie genannt, falls t>0

αn(t)0 wenn n

und normale Lévy-Familie, falls t>0 und n1 (oder n groß genug)

αn(t)Cecnt2

für zwei Konstanten c,C>0.

Einzelnachweise