Abbildungstorus

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In der Mathematik sind Abbildungstori topologische Räume, mit denen topologische Abbildungen beschrieben werden.

Definition

Das Möbiusband ist der Abbildungstorus der durch f(x)=x definierten Abbildung f:[1,1][1,1].
Die Kleinsche Flasche ist ein nichttriviales Bündel über S1 mit Faser S1 und Monodromie f(z)=1z.

Sei X ein topologischer Raum und f:XX ein Homöomorphismus. Der Abbildungstorus von f ist definiert als Quotient

Tf:=X×[0,1]/

von X×[0,1] bzgl. der Äquivalenzrelation (x,1)(f(x),0) für alle xX.

Faserbündel über dem Kreis

Der Kreis S1 kann als Quotientenraum S1=[0,1]/ mit 01 aufgefasst werden, damit definiert die Projektion auf den zweiten Faktor p:X×[0,1][0,1] ein Faserbündel

p:TfS1.

Umgekehrt ist jedes Faserbündel über dem Kreis als Abbildungstorus eines Homöomorphismus f:XX darstellbar. Die Abbildung f wird als Monodromie des Faserbündels bezeichnet.

Abbildungstori in der 3-dimensionalen Topologie

Abbildungstori spielen eine wichtige Rolle in Thurstons Zugang zur Geometrisierung von 3-Mannigfaltigkeiten.

Homöomorphismen kompakter Flächen fallen in eine von drei Kategorien: periodisch, reduzibel oder pseudo-Anosov. Thurston hat bewiesen, dass ein 3-dimensionaler Abbildungstorus genau dann hyperbolisch ist, wenn die Monodromie pseudo-Anosov ist.[1]

Ian Agol hat 2012 gezeigt, dass jede kompakte 3-Mannigfaltigkeit eine endliche Überlagerung besitzt, die sich als Abbildungstorus darstellen lässt.[2]

Gruppentheorie

In der Gruppentheorie definiert man Abbildungstori für Endomorphismen freier Gruppen. Sei F(X)=X die von einer Menge X erzeugte freie Gruppe und ϕ:F(X)F(X) ein Endomorphismus. Dann ist der Abbildungstorus definiert durch die Präsentierung

Tϕ:=t,Xt1xt=ϕ(x) xX.

Einzelnachweise