Legendresche Chi-Funktion

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Die legendresche Chi-Funktion (nach Adrien-Marie Legendre) ist eine spezielle Funktion in der Mathematik.

Definition

Die legendresche Chi-Funktion ist folgendermaßen definiert:

χν(z)=k=0z2k+1(2k+1)ν.

Sie lässt sich auch mit dem Polylogarithmus Liν(z) ausdrücken:

χν(z)=12[Liν(z)Liν(z)]
χν(z)=Liν(z)12νLiν(z2)

Funktion für v = 2:

χ2(x)=k=0x2k+1(2k+1)2

Folgende Darstellungen als Integrale hat diese Funktion:

χ2(x)=01artanh(xy)ydy
χ2(x)=01arcsin(xy)1y2dy

Folgende Ableitung hat diese Funktion:

ddxχ2(x)=artanh(x)x

Spezielle Werte

Beweis für den Chi-2-Funktionswert von Eins

Es gilt folgende Ableitung:

ddy1x[artanh(x)artanh(x1y21x2y2)]=y(1x2y2)(1y2)

Deswegen gilt auch folgendes Integral:

1xartanh(x)=01y(1x2y2)(1y2)dy

Durch Bildung der Ursprungsstammfunktion bezüglich x entsteht diese bereits im Definitionsabschnitt genannte Formel:

χ2(x)=01arcsin(xy)1y2dy

Exemplarisch eingesetzt wird der Wert x=1 in die nun genannte Formel, so dass die folgende Formel entsteht:

χ2(1)=01arcsin(y)1y2dy=[12arcsin(y)2]y=0y=1=π28

Theorem für tangentielle Gegenstücke

Folgende Formel dient für die Werte 0 < x < 1 zur Ermittlung der Chi-Funktionswerte:

χ2(x)+χ2(1x1+x)=π282artanh(x)artanh(1x1+x)

Beispielsweise gilt:

χ2(12)+χ2(13)=π282artanh(12)artanh(13)

Mit Hilfe genannten allgemeinen Formel für tangentielle Gegenstücke und mit Hilfe des Dilogarithmus können folgende Funktionswerte ermittelt werden:

χ2(i)=iGχ2(21)=116π214[ln(2+1)]2χ2(Φ1)=112π234[ln(Φ)]2χ2(Φ3)=124π234[ln(Φ)]2χ2(1)=18π2χ2(1)=18π2

mit der imaginären Einheit i, der Goldenen Zahl Φ=(5+1)/2 und der catalanschen Konstanten G.

Spezialfälle und Verallgemeinerungen

Zu den Spezialfällen gehören die Dirichletsche Lambda-Funktion λ

λ(n)=χn(1)

und die dirichletsche Beta-Funktion β:

β(n)=1iχn(i).

Die transzendente lerchsche Zeta-Funktion verallgemeinert die legendresche Chi-Funktion:

χn(z)=2nzΦ(z2,n,12).

Siehe auch

Referenzen