Natriumselenit

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Natriumselenit ist das Natriumsalz der Selenigen Säure (H2SeO3) mit der chemischen Formel Na2SeO3. Es liegt in Form nadelförmiger, weißer, hygroskopischer Kristalle vor.

Vorkommen

Natriumselenit kommt natürlich in tierischem Gewebe vor.[1]

Gewinnung und Darstellung

Das Salz lässt sich durch Auflösen von Selendioxid in Natronlauge gewinnen, wobei die durch Reaktion des Selendioxids mit Wasser entstehende Selenige Säure mit dem Natriumhydroxid zu Natriumselenit reagiert:[2]

SeO2+ H2OH2SeO3
H2SeO3+2 NaOHNa2SeO3+2 H2O

Nettoreaktion:

SeO2+2 NaOHNa2SeO3+H2O

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Natriumselenit ist ein farb- und geruchloser, feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff.[3] Er hat eine monokline Kristallstruktur mit der Vorlage:Raumgruppe.[4]

Die Standardbildungsenthalpie für festes Natriumselenit liegt bei −959 kJ/mol für das wasserfreie Salz bzw. bei −2404 kJ/mol für das Pentahydrat.[5]

Das Selenit-Ion ist pyramidal mit C3v-Symmetrie aufgebaut, der Abstand zwischen Sauerstoff- und Selenatom beträgt 1,74 Å.

Bei ca. 40 °C gibt das Pentahydrat sein Kristallwasser ab.

Chemische Eigenschaften

Aus Natriumselenit wird durch Reduktionsmittel wie Ascorbinsäure[6] sehr leicht rotes amorphes Selen abgespaltet.

Verwendung

Technisch

Natriumselenit wird zur Rotfärbung von Glas und Porzellan (Reduktion zu rotem Selen), als Bestandteil von Fixierbädern und zur Prüfung der Keimfähigkeit von Saatgut verwendet. In Schweden wird in Kunststoff eingebettetes Natriumselenit zur Fällung von Quecksilberionen als unlösliches Quecksilberselenid in Seen verwendet.

Des Weiteren dient es als Nachweisreagenz für Alkaloide.

Gesundheitsbezogen

Medizinisch wird Natriumselenit (auch als Natriumselenit-Pentahydrat[7]) gegeben bei einem Selenmangel, der nicht durch Ernährung ausgeglichen werden kann, etwa bei Verdauungs- und Verwertungsstörungen, oder bei einer langfristig fehlender Selenzufuhr (was insbesondere Regionen in Höhenlagen Zentralafrikas und Asiens betrifft) oder bei Mutationen in Genen, die den Selenstoffwechsel und damit die Selenoproteinsynthese beeinträchtigen.[8]

Außerdem wird es zur Behandlung von der Keshan-Krankheit eingesetzt.[8] Weiterhin gibt es Studien die eine Unterstützung bei der Prävention von Krankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis nahelegen.[9]

Als Nahrungsergänzungsmittel wird Selen[8] beispielsweise zur Unterstützung des Immunsystems, zur Unterstützung der normalen Schilddrüsenfunktion, zur Erhaltung normaler Haare und Nägel sowie zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress verwendet.[10][11] Eine unzureichende Selenzufuhr, die normale Haare und Nägel beeinträchtigt, ist für die EU-Bevölkerung – in Anbetracht der der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vorgelegten Daten – nicht belegt.[10] Auch als Zusatzstoff in der Tierernährung kann Natriumselenit eingesetzt werden.[8]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. MeriMed: Vorlage:Webarchiv
  2. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 431–432.
  3. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens GESTIS wurde kein Text angegeben.
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  5. G.H. Aylward, T.J.V. Findlay: Datensammlung Chemie in SI-Einheiten. 3. Auflage. Wiley-VCH, 1999, ISBN 3-527-29468-6.
  6. Vorlage:Literatur
  7. Vorlage:Substanzinfo
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 DGE: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Selen, abgerufen am 14. August 2022.
  9. Qian Wu, Margaret P. Rayman, Hongjun Lv, Lutz Schomburg, Bo Cui, Chuqi Gao, Pu Chen, Guihua Zhuang, Zhenan Zhang, Xiaogang Peng, Hua Li, Yang Zhao, Xiaohong He, Gaoyuan Zeng, Fei Qin, Peng Hou, Bingying Shi: Low Population Selenium Status Is Associated With Increased Prevalence of Thyroid Disease. In: The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism. 2015, Band 100, Nummer 11, S. 4037–4047 Vorlage:DOI.
  10. 10,0 10,1 Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to selenium and maintenance of normal hair (ID 281), maintenance of normal nails (ID 281), protection against heavy metals (ID 383), maintenance of normal joints (ID 409), maintenance of normal thyroid function (ID 410, 1292), protection of DNA, proteins and lipids from oxidative damage (ID 410, 1292), and maintenance of the normal function of the immune system (ID 1750) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006, EFSA, 9. Juli 2010.
  11. Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to selenium and protection of DNA, proteins and lipids from oxidative damage (ID 277, 283, 286, 1289, 1290, 1291, 1293, 1751), function of the immune system (ID 278), thyroid function (ID 279, 282, 286, 1289, 1290, 1291, 1293), function of the heart and blood vessels (ID 280), prostate function (ID 284), cognitive function (ID 285) and spermatogenesis (ID 396) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006, EFSA, 2. Juli 2009.