Zahmer Automorphismus

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In der Mathematik sind zahme Automorphismen gewisse algebraische Automorphismen des affinen Raums.

Definition

Sei K ein beliebiger Körper und An der affine Raum über K. Eine algebraische Abbildung f:AnAn ist eine Abbildung der Form

f(x1,,xn)=(f1(x1,,xn),,fn(x1,,xn))

mit Polynomen f1,,fnK[x1,,xn]. Ein algebraischer Automorphismus ist eine algebraische Abbildung, zu der es eine algebraische Umkehrabbildung gibt.

Die Gruppe der algebraischen Automorphismen Aut(An) enthält als Untergruppe die affine Gruppe

Aff(An)=GL(n,K)Kn,

wobei GL(n,K) die allgemeine lineare Gruppe ist und Kn die Gruppe der Translationen. Weiter enthält Aut(An) alle elementaren Automorphismen, also Automorphismen der Form

f(x1,,xn)=(x1+P(x2,,xn),x2,,xn)

für ein Polynom P in n1 Variablen.

Die von Aff(An) und den elementaren Automorphismen erzeugte Untergruppe von Aut(An) heißt zahme Automorphismengruppe und ihre Elemente heißen zahme Automorphismen.

Beispiele

Für n=2 sind alle Automorphismen zahm. Für n3 und Körper der Charakteristik 0 gibt es stets „wilde“ (d. h. nicht-zahme) Automorphismen.[1] Für n=3 ist der Nagata-Automorphismus ein Beispiel eines „wilden“ Automorphismus. Er ist definiert durch

f(x,y,z)=(x+(x2yz)z,y+2(x2yz)x+(x2yz)z,z).

Der Nagata-Automorphismus ist stabil zahm, d. h. er wird zahm nach Einführung weiterer Variablen.

Literatur

  • S. Lamy: Une preuve geometrique du theoreme de Jung. Enseign. Math. 48, 291–315, 2002

Einzelnachweise

  1. I. Shestakov, U. Umirbaev: The tame and the wild automorphisms of polynomial rings in three variables. J. Amer. Math. Soc. 17, 197–227, 2004